Wandertour 13.11.2017(Einmal um das Dattelner Meer)

Der heutige Montag sollte laut Wettervorhersage noch einmal so richtig schön werden. Kalt, aber sonnig und trocken, so sollte der Tag werden. Wir entschieden nach einigen Telefonaten am Sonntag, dass wir unsere achte Wandertour für das Jahr 2017 laufen wollten. Wir wollten nicht gleich eine Gewalttour machen und entschieden uns, wir gehen einmal um die Kanäle. Das würde bedeuten, dass wir etwas mehr als 5 Km laufen würden. Das sollte nach der langen Fahrradsaison reichen. Wir wollten unsere geschundenen Knochen nicht gleich überstrapazieren. Natz Knie und Nacken, Friedel  die Achillessehne. Ich habe im Moment Rücken und Hüfte. Der Einzige der gut zu Fuß ist, war Willi, hatte aber auch Nacken. Durfte deshalb auch erst einmal kein Rad fahren. Wir sind schon eine Rentnerband. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Wer rastet der rostet und das wollen wir noch nicht.

Treffen war beim Natz. 10 Uhr wie immer. Friedel und ich reisten mit dem Rad an. Willi lief die 2 Km von zu Hause. Das Dattelner Meer ist vielen ja ein Begriff. Für die, die es nicht kennen, sei folgendes gesagt.

Dattelner Meer

Der Kanalhafen Datteln ist Treffpunkt des Wesel-Datteln-Kanals und des Dortmund-Ems- Kanals. Hier wird’s weiter: die Wasserstraßen erweitern sich zu einer ausgedehnten Wasserfläche – dem „Dattelner Meer“, einer beliebten Freizeitstätte.

Hier wurden Kähne geschleppt

Zu Zeiten des Schleppmonopols auf den westdeutschen Wasserstraßen von 1914 bis 1967 wurden hier die nicht-motorisierten Lastkähne an die staatlichen Schlepper angekoppelt, um zu den Häfen des Kanalnetzes geschleppt zu werden. An der damaligen Hebestelle des Schleppbetriebs konnten die Schiffer die erforderlichen Fahrscheine lösen. Heute befinden sich am Dattelner Meer die Fernsteuerzentrale, ein Stützpunkt der Wasserschutzpolizei sowie einige Unternehmen für Schiffsausrüstung.

Erholung am Kanal

Die Kanalufer bieten Spaziergängern und Radwanderern gleichermaßen vielfältige Möglichkeiten. Je nachdem, ob man das gemütliche Bummeln am Wasser, das Beobachten der vorbeifahrende Schiffe oder die sportlichen Aktivitäten bevorzugt. Der Ausbau der Leinpfade ermöglicht jede Menge reizvoller Freizeitgestaltungen. Gut trainierte Radlernaturen können seit einigen Jahren mit dem Fahrrad vom „Dattelner Meer“ direkt bis zum „richtigen“ Meer zu fahren. Der erste durchgehende Radwanderweg entlang des Dortmund-Ems-Kanals führt von Dortmund über Datteln bis zur deutschen Nordseeküste. Die Tour ist aber auch denjenigen zu empfehlen, die etwas länger brauchen.

Beliebt bei Jung und Alt: Das Kanalfestival

Jährlich im August oder September lockt das „Kanalfestival“ Tausende von Besuchern bei jedem Wetter an. Das dreitägige Festival mit viel Musik, Kleinkunst, Hobby- und Handwerkermarkt, Kinderparadies und Gourmetmarkt hat eine langjährige Tradition in der Kanalstadt. Besonderer Höhepunkt des Festivals ist das Lampioncorso mit großem Höhenfeuerwerk.

Datteln – das größte Kanalkreuz der Welt

Datteln liegt im Norden des Ruhrgebiets und gilt als „größten Kanalknotenpunkt der Welt“. Hier treffen sich gleich vier Kanäle im sogenannten Dattelner Meer.

Auf der ausgedehnten Fläche des Dattelner Meers fließen die Wasser von Dortmund-Ems-Kanal, Datteln-Hamm-Kanal, Rhein-Herne-Kanal und Wesel-Datteln-Kanal zu einem einzigen Gewässer zusammen. Die Wasserwege am Kanalkreuz Datteln sind insgesamt 17 Kilometer lang, die Kanäle, die sich im Dattelner Meer kreuzen, werden gerne von Fahrgastschiffen für die Kanalschifffahrt genutzt.

Oben in dem Auszug aus Google Earth, habe ich das Dattelner Meer rot umrandet. Oben links sieht man die gelbe Marke Wesel-Datteln-Kanal.. Davor die Schleuse Datteln. Rechts im Bild sieht man den Dortmund-Ems-Kanal, die sogenannte Neue Fahrt. Links davon die Alte Fahrt, die nicht mehr von Schiffen befahren wird.

In dem Ausschnitt oben sieht man unsere Tour als rote Linie. Die grüne Linie war eigentlich der Wendepunkt für den Rückweg. Aber wie so häufig entschieden wir uns für eine etwas längere Strecke. Ganz rechts sieht man die Lippe, zu der wir hinliefen. Aus den geplanten 5 Km wurden dann einmal schnell 7,9 Km.

Von der Höttingstraße aus gingen wir nach links. Vorbei am Hafenrestaurant, mit seinem neu angelegtem Biergarten, der jetzt im Winter doch stark verweist ist, erreichten wir den Dattelner Ruderverein und auch die Kanuten Datteln, die beide dort ihre Clubhäuser haben. Rechts am Hafenbecken ist der Steg für beide Vereine. Von dort aus rudern und paddeln die Sportler los. Kurz hinter den Clubhäusern liegt dann noch ein altes Gebäude, dass bis zum letzten Jahr noch den Kultkiosk Kilometer 21 beherbergte. Ein Treffpunkt für viele Spaziergänger

, Radfahrer und Motorradbiker. Der Besitzer musste da leider raus und ist dann seid Januar auf die andere Kanalseite gewandert. Er bewirtschaftet  dort auf dem Gelände des Tennisclubs nun den neuen Kilometer 21. Der sollte heute unser Ziel sein.

Oben das Bild habe ich vor 3 Jahren einmal gemacht und zeigt noch den Kultkiosk.

Die drei Bilder sind vom Montag und zeigen den Biergarten mit der stattlichen Buche im Hafenrestaurant. Bild zwei zeigt die Hafenbrücke im gleißenden Licht der Sonne. Links sieht man noch einen Teil des Steg der Ruderer und Kanuten. Das dritte Bild zeigt den Platz vor dem ehemaligen Kiosk mit seinen Wegweisern.

Warum hieß das Kultkiosk Kilometer 21? Weil der Dortmund-Ems-Kanal in diesem Bereich seine ersten 21 Km zurückgelegt hatte. Vom Beginn, Dortmunder Hafen, bis dort sind es 21 Km. Dort konnte man draußen sitzen, dem Treiben am und auf dem Kanal zusehen und einen Kaffee trinken. Es konnte aber auch ein Bier sein. Im Zuge der  bevorstehenden Kanalverbreiterung wurde dem Pächter aber gekündigt. Der bewirtet jetzt die Tennisspieler der TG Datteln, aber auch alle anderen Gäste. Auf der Terrasse des Clubhauses kann man im Sommer schön sitzen, den Tennisspielern zuschauen und auch einen Kaffee oder ein Kaltgetränk dabei trinken. Kleinigkeiten zu Essen und Kuchen werden auch angeboten.

Wir gingen weiter auf der Hafenpromenade in Richtung Schiffermast. Links von der Promenade liegt die Firma Hahne.

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Quelle: Website der Firma

Danach kam dann der Platz, an dem jahrelang Kanalyachten aus dem Wassergehoben wurden und dann von ihren Besitzern repariert und gepflegt wurden. Der Platz ist nun auch geräumt, weil der Kanal verbreitert wird und die Promenade weiter nach links verlegt wird.

Querschnittserweiterung

Querschnittserweiterung

Um die Wasserstraße in der Stadtstrecke Datteln durchgängig auf die zukünftige Querschnittsgröße gemäß Wasserstraßenklasse Vb auszubauen ist auf der gesamten Strecke eine Verbreiterung der Wasserspiegellinie erforderlich. Der vorhandene Kanalquerschnitt ist fast auf gesamter Länge mit beidseitigen Spundwandufern und einer Wasserspiegelbreite von 38,00 m ausgebaut, Die Wassertiefe beträgt planmäßig 3,50 m. Die Wassertiefe wird auf 4,00m unter BWu, d.h. auf 4,25 m unter Normalwasserstand vergrößert.

Dabei wird grundsätzlich als neuer Kanalquerschnitt ein Trapezprofil (T-Profil) vorgesehen. Wo Zwangspunkte und andere äußere Rahmenbedingungen dieses Profil nicht erlauben, wird entweder ein Rechtecktrapezprofil (RT-Profil) oder ein Rechteckprofil (R-Profil) vorgesehen. Vorhandene und geplante Liegestellen, Häfen, gewerbliche Nutzungen und Siedlungsflächen sowie schadstoffbelastete Bereiche bedingen in weiten Streckenabschnitten die Verwendung des flächensparenden aber ökologisch ungünstigeren R-Profils bzw. RT-Profils.

Der Kanal wird bei der Querschnittserweiterung mit gedichteten Uferspundwänden (Spundwandufer) bzw. Dichtwänden im Dammkörper (Böschungsufer), die in geringer durchlässige Mergelschichten einbinden, versehen. Außerdem sind an den Enden der Ausbaustrecke Dichtwände in der Kanalsohle vorgesehen, die das Ausbaulos zusammen mit den Uferspund- bzw. Dichtwänden kastenförmig umschließen sollen. Auf der Seite der Kanalverbreiterung werden die bestehenden Spundwände entfernt. In den anderen Bereichen werden die neuen Spundwände wasserseitig vor die vorhandenen Spundwände gesetzt. In Bereichen mit Böschungsufern werden die Dichtwände eingebracht.

Die Gesamtlänge der Ufer beträgt rd. 11.182 m, davon werden 6.724 m mit Spundwand ausgerüstet und 4.458 m in Böschungsbauweise. Hinzu kommen die Hafeneinfahrten zum Liegehafen Datteln und zum ehemaligen Hafen, s. g. Dreieckshafen, der nur noch durch Sportvereine genutzt wird.

Im Vergleich zur vorhandenen Situation erhöht sich der Böschungsanteil von rd. 30 % auf 40 %.

Quelle: WAZ vom 14.04.2010

Man muss ja sagen in Datteln dauert immer alles lange. Beginn der Maßnahme sollte ja schon 2013 sein. Jetzt haben wir fast 2018.

Im ersten Bild sieht man auf der anderen Kanalseite die geflochtenen Kopfweiden, die vor dem Campingplatz am Dattelner Meer stehen. Bild zwei zeigt die Promenade in Richtung Schiffermast. Die Bänke laden bei schönem Wetter zu einer Pause ein. Radfahrer und Spaziergänger nutzen das sehr gerne aus. Das bunte Laub an den Bäumen verstärkt die Herbststimmung am Kanal.

Wir erreichten, nach dem wir den Schiffermast passiert hatten, die Schiffsausrüster und die Tankboote, die die Schiffe mit Diesel und Öl versorgen.

Die beiden Bilder habe ich am 9.1.2017 gemacht. Das erste Bild zeigt meine Großen vor dem Schiffermast auf der Promenade. Bild zwei zeigt die Schiffsschraube die den Schiffermast ziert.

Die Schiffskapitäne melden sich zum Tanken bei den Tankbooten an, wenn sie abschätzen können, wann sie Datteln erreichen. Dann wird ein Platz ausgemacht wo das Tankboot das Motorschiff trifft. Beide müssen dann anlegen. Während der Fahrt darf keine Betankung stattfinden. Kleinere Besorgungen für die Mannschaft auf den Schiffen werden auch schon einmal von der Besatzung der Tankboote erledigt. 

Oben sieht man eines der Tankboote. Die anderen waren unterwegs. Im Hintergrund sieht man das Sicherheitstor Datteln am Beginn der Neuen Fahrt.

Wir erreichten den Beginn des Dattelner Meers. Nach links beginnt der Wesel-Datteln-Kanal. Nach rechts geht es in die Neue Fahrt des Dortmund-Ems-Kanal. Zwischen der kleinen Slipanlage im Bereich der Wasserschutzpolizei und dem Beginn der Neuen Fahrt, auf der anderen Seite, ist das Dattelner Meer am breitesten. Ich habe 300 Meter gemessen. In Richtung Schleuse Datteln verjüngt es sich auf 180 Meter. Das Dattelner Meer hat eine Länge von fast 1000 Meter.

In dem Ausschnitt sieht man meiner Meinung nach die breiteste Stelle des Dattelner Meers. Die grüne Linie von der Slipanlage bis dort wo früher die Alte Fahrt begann, zeigt die Stelle.

Slipanlage

Slipanlagen in South Shields, England

Eine Slipanlage, englisch slipway, ist eine schräge Ebene, auf der Boote vom Land in das Wasser gelassen werden können. Dazu fährt man mit einem Kraftfahrzeug-Anhänger (Trailer) oder auch mit einem speziellen Slipwagen rückwärts in das Wasser; zu diesem Zweck muss die Lichtleiste des Trailers demontiert werden. Wenn das auf dem Anhänger befindliche Wasserfahrzeug aufschwimmt, sich aus seiner Befestigung entfernt, kann der leere Anhänger wieder aus dem Wasser gezogen werden. Soll das Wasserfahrzeug an Land gezogen werden, geschieht dies in umgekehrter Reihenfolge.

Slips oder Slipanlagen sind teils öffentlich zugänglich, aber nicht immer unentgeltlich, und teils Anlagen privater Yachtclubs.

Sollen große (schwere) Boote aus dem Wasser gezogen oder in das Wasser gelassen werden, ist die Slipanlage mit Schienen und einem oder mehreren Schienenwagen (Slipwagen) ausgestattet, die mit Hilfe von Winden bewegt werden. Alternativ können Boote auch mit einem Kran zu Wasser gebracht (gekrant) werden.

Slipanlagen werden teils auch bei Amphibienfahrzeugen wie Luftkissenfahrzeugen oder Amphibienflugzeugen eingesetzt, damit diese nach der Wasserfahrt bzw. -landung an Land rollen oder gleiten können, wo eine bequemere Be- und Entladungmöglich ist.

Quelle: Wikipedia

Wir erreichten dann die Außenstelle der Wasserschutzpolizei Duisburg-Meiderich, die am linken Ufer des Dattelner Meers liegt. Von uns etwas abfällig „Entenpolizei “ genannt. Die Beamten dort unterstehen dem Polizeipräsidenten von Duisburg. Sie haben einen großen Bereich der Kanäle in und um Datteln zu versorgen. Sind häufig stundenlang mit dem Boot unterwegs. Wir erreichten dann die Bootshäuser in denen die Dienstboote der Wasserschutzpolizei liegen. Direkt daneben liegt noch ein Gebäude. Das ist die Fernsteuerzentrale für die Wasserversorgung der westdeutschen Kanäle. Etwas weiter dann erreichten wir den Bootsanleger für kleinere Yachten, die auf den Kanälen Wasserwandern und bei uns im Dattelner Meer anlanden. Von dort aus unternehmen die Leute dann häufig Radtouren an den Kanälen entlang. Wir gingen weiter in Richtung Dattelner Schleuse und erreichten dabei den Dykereinlass, der das Dattelner Meer unterquert und den Dattelner Mühlenbach in Richtung Lippe bringt.

Fernsteuerzentrale Wasserversorgung

Kanalweg 19
45711 Datteln

Um die Wasserbewirtschaftung der Westdeutschen Kanäle zentral überwachen und steuern zu können, wurde 1984 in Datteln – einem wichtigen Kreuzungspunkt der westdeutschen Wasserstraßen – die Fernsteuerzentrale Wasserversorgung (FZW) in Betrieb genommen und damit frühere regionale bzw. örtliche Steuerungen ersetzt.
Von dieser Zentrale aus werden zwischen Bergeshövede, Hamm, Friedrichsfeld und Duisburg die Wasserstände aller Kanäle und der für die Kanalspeisung maßgebenden Stauhaltungen der Lippe und Ruhr überwacht sowie die Pumpwerke und sonstigen Speisungseinrichtungen zentral gesteuert. Dadurch ist eine rasche Reaktion auf Wasserspiegelschwankungen in den einzelnen Kanalhaltungen bzw. auf Schwankungen in der Lippewasserhaltung möglich. Ein höherer Verbrauch an Schleusenbetriebswasser infolge vermehrten Verkehrsaufkommens kann sofort durch zusätzliche Einspeisung ausgeglichen werden.
Vor allem aber – und das ist bei einem so sensiblen und komplexen Speisungssystem besonders wichtig – vermag die FZW ohne Verzögerung auf Ausfälle (z.B. von Pumpen oder anderen Anlagen) oder auf sonstige Zwischenfälle (z.B. Wasserverunreinigungen) zu reagieren.
Die Aufgabe der FZW ist es, die Wasserversorgung der Schleusen, der Wasserentnehmer sowie im Bedarfsfall die Anreicherung der Lippe technisch und wirtschaftlich optimal sicherzustellen. Seit ihrer Fertigstellung hat sich die praktizierte Fernsteuerung bewährt.

Schalttafel FZWGebäude FZW

Im ersten Bild sieht man die Zentrale und im zweiten Bild das Gebäude von außen.

Quelle: WSV.de

In dem Bild oben sieht man den Dykereinlass zur Unterquerung des Dattelner Meers. Das Bild ist auch am 9.1.2017 entstanden. Damals ein trüber Januartag.

Im ersten Bild sieht man den Wasserwanderplatz und im Hintergrund die große Dattelner Schleuse. Bild zwei und drei zeigen das Dattelner Meer mit Schiffsverkehr. Im dritten Bild sieht man noch schwach einen Kormoran, der kurz vorher mit einem Fisch im Schnabel aufgetaucht war und diesen vor unseren Augen verschlang. Leider war ich dafür etwas zu langsam mit der Kamera. Im Bild vier sieht man eine Anlegstelle und im Hintergrund die große Schleuse. Das letzte Bild zeigt das Oberwasser vor dem Schleusentor.

Wir gingen noch etwa 220 Meter weiter und erreichten dann die Schleuse. Die überquerten wir und da gerade geschleust wurde schauten wir einen Augenblick zu. Es wurde vom Oberwasser zum Unterwasser geschleust und so konnten wir sehen wie das Wasser aus der Schleusenkammer langsam unterhalb des Schleusentors herausdrückte. Da entsteht ein ordentlicher Druck, der das Wasser aufschäumen lässt und weit bis ins Unterwasser der Schleuse drückt.

Bild eins zeigt noch einen Steg am Oberwasser der kleinen Schleuse. Am Montag, wie so häufig, von den Gänsen in Beschlag genommen. Bild zwei zeigt Eindrücke von der Dattelner Schleuse. Im Dritten Bild sieht man die Olfener Brücke im Hintergrund, die den WDK überspannt. Bild vier zeigt das aufgeschäumte Wasser am Schleusentor.

Wir bogen dann nach rechts ab um auf der anderen Uferseite des Dattelner Meers weiter zu wandern. Es lag dann etwas mehr als 1Km Weg am Dattelner Meer entlang vor uns. Wir wanderten da gegen die Morgensonne, die uns blendete, aber auch etwas wärmte.

Das erste Bild zeigt das Oberwasser der Dattelner Schleuse von der Ostseite des Dattelner Meers. Bild zwei zeigt das gleißende Licht der Sonne über dem Dattelner Meer. Links sieht man die Anleger an denen die Schiffe ankern können. Von der Seite des Dattelner Meers aus kann man die Landmarken von Datteln gut sehen. Einmal das Neue Kraftwerk Datteln und  das ältere, den Turm von Sankt Amandus.

Wir erreichten das Ende des Dattelner Meers, dort wo die Alte Fahrt beginnt. Die ist heute vom Dattelner Meer abgetrennt und so eben deshalb nicht mehr befahrbar für den Schiffsverkehr. Die Alte Fahrt ist bis Olfen noch mit Wasser gefüllt und hat sich im laufe der Jahre zu einem Biotop entwickelt, dass einen großen Freizeitwert erlangt. Da der Leinpfad der Alten Fahrt ziemlich zugewachsen ist, wollten wir am Montag lieber an der Neuen Fahrt entlang gehen, da wir dort in der Sonne laufen konnten. Wir machten aber kurz einen Stop an dem alten Sperrwerk der Alten Fahrt, weil Willi von dort aus einige Fotos machen wollte. Sein Ziel war den Indian Summer von Datteln einzufangen. Er hatte deshalb am Montag auch seine Kamera dabei.

Im ersten Bild habe ich wieder einmal einen Reiher erwischt, der links von der Alten Fahrt auf einer Wiese stand. das zweite Bild zeigt meine Großen auf dem Weg zum Sperrwerk. Bild drei zeigt das Sperrwerk und den Beginn der Alten Fahrt. Bild vier zeigt Willi der auf dem Sperrwerk herumturnt und ein tolles Motiv sucht. Im letzten Bild sieht man den Kamin der alten Ziegelfabrik von Vinnum und im Vordergrund einen Baumstamm, der wie eine Statue aussah. Aus der Entfernung dachte ich erst es sei ein Mensch.

Oben das Bild, das Willi gemacht hat vom Sperrwerk aus.

Vom Sperrwerk aus gingen wir einige Meter auf dem Leinpfad der Alten Fahrt um dann nach rechts wegzugehen. Wir erreichten so den Leinpfad der Neuen Fahrt. Es ging in Richtung Lippe. Wir erreichten das Sicherheitstor Datteln. Wie wichtig die Sicherheitstore an den Kanälen sind, haben wir in Datteln 2005 erlebt.

Datteln – Flutung des Dortmund-Ems-Kanals nach Kanalkatastrophe am 12.12.2005

Abb Am 11.10.2005 ereignete sich in Datteln, dem größten Kanalknotenpunkt Europas, eine der bedeutendsten Kanalkatastrophen in der Geschichte des Dortmund-Ems-Kanals.

Durch gelockerte Teile der Kanalspundwand flossen 1,5 Mio Kubikmeter Wasser in die angrenzende Lippe.

Das Teilstück von 8 km Länge vom Dattelner Meer bis zum Sperrtor in Lüdinghausen musste gesperrt und trockengelegt werden.

Das Wasser- und Schifffahrtsamt und das Wasserstraßen-Neubauamt hatten eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Zum einen musste das Kanalleck und zum anderen das Brückenbauwerk abgedichtet werden.

Abb Während der zweimonatigen Reparaturzeit fielen Kosten i.H.v. 11 Millionen Euro für das Neubauamt an.

Die Aufwendungen entstanden u.a. für die Verarbeitung von 1700 Tonnen Spundwänden, 18000 Tonnen Wasserbausteinen und mehr als 40000 Tonnen Erde und Ton.

Die Arbeiten liefen nonstop – Tag und Nacht, damit die Teilstrecke wieder beschiffbar gemacht werden konnte.

Am Montag, den 12.12.2005 war es nun endlich soweit. Um 4 Uhr begann das Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine mit der ersten Etappe der Flutung.

Während der ersten Etappe sollten 500 Millionen Liter in die betroffene Kanalstrecke fließen.

 

Abb Am Sicherheitstor in Datteln wurden die 1 m² großen Klappen geöffnet, damit ca. 10000 l Wasser pro Sekunde in das trockene Kanalbett fließen konnten.

Dabei war höchste Vorsicht geboten. Durch das Öffnen der Klappen am Sicherheitstor entstand ein Druck von drei Tonnen pro Klappe.

Damit durch das Eindringen der Wassermassen keine Beschädigung des Kanalbettes eintreten konnte, wurden mit Steinen gefüllte Container mit zwei Kränen direkt vor den Klappen des Sperrtores ins Wasser gelassen, um den Druck zu bremsen.

Während der Flut mussten sämtliche Bauwerke am Kanal vom Neubauamt beobachtet werden, ob und inwieweit sie den Wassermassen standhielten.

Abb Dazu zählten die Unglücksbrücke über der Lippe, die Brücke über der Bundesstraße 236 bei Selm und eine kleine Überführung über einen landwirtschaftlich genutzten Wirtschaftsweg.

Am 13.12. 2005 wurden die weiteren 500 Millionen Liter geflutet.

Sollte die dritte Etappe am 14.12.2005 ebenfalls problemlos über die Bühne gehen, können die Ampeln am Sicherheitstor wieder von Rot auf Grün wechseln und der Dortmund-Ems-Kanal kann ab Donnerstag, den 15.12.2005 wieder für den Schiffsverkehr freigegeben werden.

Damit ist der Dortmund-Ems-Kanal, der zu den wichtigsten Wasserstraßen zwischen dem Ruhrgebiet und den dt. Seehäfen, Berlin und dem osteuropäischen Raum zählt, wieder voll einsatzfähig.

Weiteres

Ein großer finanzieller Schaden ist nicht nur für das Wasser- und Schifffahrtsamt und für das Wasserstraßen-Neubauamt sondern auch für die Binnenschiffer entstanden.

Durch die Sperrung des Teilstückes in Datteln mussten die Binnenschiffer einen großen Umweg machen bzw. vor den Sicherheitstoren in der Warteschleife stehen.

Die Ursache für dieses Unglück ist bis heute nicht geklärt.

Hier findest du Informationen über die Kanalstadt Datteln

Hier findest du weitere Informationen über die Geschichte der Stadt Datteln

 

Quelle:
Fotos: Medienwerkstatt

Wir gingen am Montag achtlos an dem Sperrtor vorbei. Wir wollten ja eigentlich nach weiteren 260 Metern den Leinpfad verlassen, herunter an den Pelkumer Weg gehen, um dann nach rechts laufend den DEK zu unterqueren. Dann wollten wir unseren Weg auf der anderen Kanalseite fortsetzen. Daraus wurde aber nichts, nichts mit der kleinen Runde. Wir entschieden, wir gehen weiter bis zur Lippe, unterqueren dort den Kanal und gehen dann zurück. Dort an der Stelle war ja, wie ich schon einmal beschrieben habe, 14 Jahre eine Baustelle, durch die oben beschriebene Katastrophe. Ich meine mich zu erinnern, dass 2003 begonnen wurde die Lippeüberquerung zu erneuern. Zwei neue Wassertröge wurden erbaut und aufwendig gesichert. Seid diesem Jahr kann man nun wieder herunter an die Lippe gehen und den Kanal unterqueren.

Im ersten Bild sieht man das östliche Ufer der Neuen Fahrt. Auch dort ist alles herbstlich verfärbt. Danach sieht man zweimal das Frachtschiff Wilhelmina, das eine ordentliche Bugwelle vor sich herschiebt. In den nächsten drei Bildern sieht man das Arbeitsschiff Lüdinghausen und seine Wellen. Das Schiff ist wohl etwas schneller unterwegs und macht dadurch einen ordentlichen Wellengang, auch bis zur Böschung hin. Das letzte Bild hat Willi gemacht und zeigt eine Markierung auf dem Leinpfad. Hektometer.

Hektometer hm 102 100 m vor allem verwendet bei Artillerie und Marine, Hektometerstein an Straßen

Diesen Stein haben wir auf dem Leinpfad gesehen. Warum der dort eingelassen ist wissen wir nicht. Solche Steine haben wir auch noch nicht am Kanal gesehen. Der Begriff Hektometer war mir auch noch nicht untergekommen. Na egal, wir werden bei unseren Touren demnächst auf diese Steine achten, wenn es sie überall an den Kanälen gibt.

Wir erreichten 1,5 Km, nach dem wir das Sperrtor passiert hatten die Lippeüberquerung. Wir überquerten die Lippe über dieses Bauwerk am Kilometer 23 des DEK. Von der Dattelner Seite gibt es keinen Weg herunter an die Lippe. Den erreichten wir auf Olfener Seite. Wir gingen die etwa 10 Höhenmeter zur Lippe herunter und dann nach links. Wir unterquerten die zwei Wassertröge, die je eine Fahrt tragen. In der Mitte sind die Fahrten getrennt, sodass man von unten in den Himmel schauen kann. Die Wände des Bauwerks auf Olfener Seite sind schon wieder von Spreyern besprüht worden. Diese Schmierfinken können es nicht lassen.

Die ersten drei Bilder sind von dem Bauwerk aus fotografiert und zeigen die Bauernschaft Sülsen und die Lippe. Das vierte Bild zeigt den nördlichen Trog mit seinen massiven Betonstützen und die Lippe, der man auch noch Ausweichmöglichkeiten, bei Hochwasser gegeben hat. Die nächsten drei Bilder zeigen dann die Schmierereien an der Olfner Seite. Danach sieht man die Dattelner Seite, die bisher verschont geblieben ist. Dann noch einmal drei Bilder von den Graffitis, die sich Natz und Friedel anschauen. Das vorletzte Bild zeigt die Einmündung des Schwarzbachs in die Lippe. Das letzte Bild habe ich beim Aufstieg zum Leinpfad gemacht. Es zeigt den südlichen Trog und die neue Straße, die nach Vinnum führt.

Wir hatten die 10 Meter wieder überwunden und standen dann wieder auf dem Kanalbauwerk. Es ging dann wieder zurück in Richtung Dattelner Meer. Nach etwa 330 Meter erreichten wir einen Bootsanleger für Paddelboote. Der ist recht neu. Leider lassen die Menschen dort auch ihren Müll zurück, was nicht so toll ist.

Das erste Bild zeigt die Brücke über den DEK zwischen Olfen und Vinnum. Bild zwei meine Großen an dem neuen Anleger für Kanus und andere Sportboote. Das dritte Bild zeigt den Müll, den die Menschen dort liegen lassen.

Unser nächster Stop war dann an der Brücke über den Pelkumer Weg. Dort war etwas neue entstanden, dass wir uns nicht erklären konnten.

Die beiden Bilder zeigen die Neuerung an der Pelkumer Brücke. Ein Rohr, das von einem Erdhügel zu einem zweiten verläuft und dann an beiden Seiten verschwindet.

Wurde da ein Kabel durchgeführt? Wir konnten nur spekulieren. Ich habe heute eine Mail an die WSA an der Höttingstraße geschickt und gefragt ob sie mir eine Info geben könnten. Wenn sie das tun, werde ich über das Ergebnis berichten.

Heute am Freitag den 17.11.2017 habe ich Nachricht bekommen was dort an der Pelkumer Brücke passiert ist. Die WSA Dienststelle konnte mir da nicht helfen, da der Kanalabschnitt zur WSA Dienststelle Rheine, Außenstelle Lüdinghausen gehört. Das hat mir die Mitarbeiterin der WSA an der Höttingstraße gemailt. Dann habe ich die Dienstelle in Lüdinghausen angemailt und die haben mir heute mitgeteilt:

Sehr geehrter Herr Dunke,

Es handelt sich hierbei um eine Leitungsüberführung resultierend aus einer Baumaßnahme.

Also doch eine Leitung, nichts Geheimnisvolles

Noch drei Bilder von unserem Rückweg zum Dattelner Meer. Bild eins und zwei zeigt ein Frachtschiff, das frischen Mulch geladen hatte. Der war so frisch, den konnten wir riechen. Bild drei zeigt das Sperrwerk Datteln. Das hatte 2005 verhindert, dass das Dattelner Meer in die Lippe abgeflossen wäre.

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