Die Ahsener Fischteiche

Die Ahsener Fischteiche.

Die Suche nach Vergessenen Orten

Im Dezember 2012

 

Am 24.09.2012 zog es die Lauftruppe aus der Tennistruppe in die nahe Haard bei Ahsen.

Es sollte eine gemischte Tour werden. Mit dem Fahrrad und dann ein ausgedehnter Spaziergang.

Treffen war um 10:00 Uhr am Anwesen von unserem Willi.

Von dort aus fuhren wir mit den Rädern Richtung Ahsen.

Unser Ziel war das Haardstübchen, das vor den Toren Ahsens in der Haard steht.

Dort konnten wir unsere Räder abstellen und unsere Wanderung beginnen.

Wir vier bewegten uns in südwestlicher Richtung auf dem Weg „Am Gerneberg“.

Nach ca. 650 Metern verließen wir diesen in nördlicher Richtung und befanden uns nun auf dem Weg „In den Wellen“. Auf diesem wandelten wir 580 Meter, ehe wir nach links auf einen unbenannten Pfad einbogen. Nach weiteren 300 Metern ging es in südwestlicher Richtung parallel zur Ahsener Allee weiter.

Wir befanden uns nun auf einem bewachsenen Damm der von Menschenhand erschaffen sein musste. Links und rechts von uns lagen etwas tiefer fast unbewaldete Flächen.

Die alten Ahsener Fischteiche ohne Wasser.

Ich kannte diese Gegend so nicht. Meine Begleiter kannten zum Teil diese Flächen noch mit Wasser gefüllt. Bernhard und Friedel waren hier früher spazieren gegangen.

Willi meine ich mich zu erinnern war diese Gegend auch nicht so bekannt.

Für mich waren die Ahsener Fischteiche immer die Tümpel beim Schloss Vogelsang.

Als Kind war ich dort zur Stadtranderholung.

So liefen wir also auf diesen Damm und kamen dann zu einer Ruine deren Grundmauern nur noch zum Teil standen. Friedel wusste es einzuordnen. Es war das verfallene Verwaltungsgebäude der Ahsener Fischteiche. Der Orkan Kyrill hatte 2007 das seine dazu beigetragen, dass das Dach abgehoben wurde. Danach muss der Verfall noch schneller fortgeschritten sein. Um die Ruine herum holte sich die Natur das Ihre zurück. Büsche und Gestrüpp wucherten alles zu.

Wir verließen dieses Territorium und bewegten uns in nordwestlicher Richtung auf das Flasheimer Baggerloch zu. Es hatte lange schon angefangen zu regnen und es war heute nicht so schön zu laufen.

Vom Baggerloch ging es quer durch die nasse und matschige Haard zurück zum Haardstübchen. Im Gastraum konnten wir uns trocknen und laben mit einem Getränk und mit leckerem Essen.

Die Ahsener Fischteiche, eine für mich unbekannte Gegend, die mich neugierig machte.

Im Zeitalter von Computer und Google musste es doch ein leichtes sein etwas über die Fischteiche in Erfahrung zu bringen.

Da sollte ich mich aber wahrlich täuschen!

Als wir getrocknet und gesättigt waren machten wir uns per Fahrrad auf den Heimweg.

Nach 16 km Radfahrstrecke und ca 10 km Wandertour erreichten wir wieder Datteln.

 

Nach kurzer Erholungsphase zog es mich an meinen Rechner.

Zunächst schaute ich in Google Earth, ob es vielleicht Bilder von den Fischteichen mit Wasser gibt. Es gab da Bilder, aber nicht von den Großen Teichen mit Wasser. Das war für mich frustrierend. Ein kleinerer Teich war dort zu sehen. Die Ruine fand ich auch in Google Earth. Von allen Seiten und verrottet. Mich interessierte aber das bewohnbare Haus.

Gab es so etwas?

 

3576943   Ruiene des Fischmeisterhauses Ahsener Fischteiche

Foto by Frank Tomczak                                                                  Foto by 8Aleks8

Über die Suchmaschine Google gab ich Fischteiche Ahsen ein.

Das Ergebnis war spärlich. Das konnte nicht alles sein. Vor allem es gab keine Bilder.

Einen Artikel aus dem Haardlehrpfad habe ich gefunden und dort war ein Bericht geschrieben der wie folgt lautete:

Die Gerne-Quelle

Die Gerne-Quelle ist die einzige ständig fließende natürliche Quelle der Haard. In früheren Zeiten lieferte sie bedeutend mehr Wasser und die Quelle war Lebensgrundlage des etwas oberhalb ansässigen Gerne-Bauern. Um den einsam in der Haard gelegenen Gernehof und auch den als „Hexenloch“ bezeichneten Quellbereich ranken sich seit alters her Sagen und Erzählungen. Später speiste die Quelle die etwa 70 ha großen Ahsener Fischteiche. Die Teiche wurden in der Zeit zwischen 1903 und 1910 im Bereich der vermoorten und verneßten unteren Gernebachniederungen angelegt. Die Schüttung der Quelle ist abhängig von der Menge des Niederschlages, dem Grad der Verdunstung sowie der Höhe des ober-und unterirdisch abfließendem Wasser. Noch im Jahre 1910 betrug die Quellschüttung etwa 30l/sec.. Heute fließen im eigentlichen Quellbereich nur noch 1l/sec. aus. Durch den Wasserentzug ist das Gernetal ökologisch stark gestört. Der Quellbereich und die anschließende Bachregion sind daher sehr empfindlich und sollten nicht betreten werden.

Quelle: Lölf, KVR u.A.

Na ja, wirklich helfen konnte der nette städtische Mitarbeiter mir nicht, aber er nannte ja einen Namen, der vielleicht weiterhelfen konnte. Der Freiherr von Twickel der die Teiche angelegt habe.

Also wieder Googlen.

Von der Familiengeschichte der Freiherren waren mehrere Sachen zu finden, aber nichts über die Teiche.

Dann versuchte ich über Google alte Bilder zu bekommen.

Dabei stieß ich auf einen Dr. Schäfer (1867-1938) aus Recklinghausen der zwischen 1900 und 1930 Fotos im Vest Recklinghausen gemacht hat.

Diese Bilder sind im LWL Medienzentrum archiviert. Diese kann man dort als Privatmann kostenlos herunterladen.

So dort fand ich dann ein einziges Bild von einem der großen Teiche mit einem Gebäude.

60475

Rechts sieht mal wohl den aufgeschütteten Damm, über den wir bei unserer Wanderung gelaufen sind. Das ist 92 Jahre nach diesem Foto geschehen. Herr Dr. Schäfer hat dieses Bild 1920 geschossen. Gute Qualität, obwohl heute digitalisiert.

Wasser hatten wir jetzt im Teich, aber was ist das für ein Gebäude?

Wieder eine Frage die nicht so einfach zu lösen war. Was sind das für kleine Teiche, die wir im Vordergrund sehen.

Im Internet war das nicht zu eruieren. Wir mussten Zeitzeugen ausfindig machen, die uns Ihr Wissen oder auch Bilder zur Verfügung stellen.

Im Spätherbst hatten wir in unserem Vereinslokal der TG Datteln eine Jahresabschlussfeier unserer Tennismannschaft.

Irgendwie kamen wir da in unseren Gesprächen auf unsere Wandertage und auf die Ahsener Fischteiche. Günther Jordan, ein Tenniskollege hörte von unseren Bemühungen etwas über diese Teiche zu erfahren. Er habe noch alte Verbindungen in das Dorf Ahsen und war bereit uns zu helfen. Auch er versuchte im Netz etwas zu finden über die Fischteiche in Ahsen.

Er schickte uns dann ein Bild mit Wasser aus Google Earth, dass wir aber schon kannten und in diesem Bericht auf Seite 2 sehen.

Ich weis nicht mehr wo, aber in einem Artikel fand ich den Namen Bernard Depel.

Der letzte Fischmeister der Ahsener Fischteiche, der bis Anfang der 80 Jahre dort arbeitete und auch mit seiner Familie wohnte.

Ich kannte diesen Namen nicht. Aber unser Friedel war er ein Begriff. Nach seiner Tätigkeit dort war er als Förster in der Haard tätig. Später organisierte Depel die Wanderausstellung Unser Wald. Als feste Ausstellung und Vorträge wurden dann noch im Haus Vogelsang in Ahsen von ihm gehalten. An diesen Mann mussten wir ran.

Im November sind wir dann an einem Montag Richtung Haus Vogelsang gelaufen und haben uns dort auch den Raum angesehen in dem B. Depel seine ausgestopften Waldtiere stehen hat.

Ein glücklicher Zufall brachte mich weiter.

Ich weiß nicht mehr wo, aber in einem Artikel fand ich den Namen Bernard Depel.

Der letzte Fischmeister der Ahsener Fischteiche, der bis Anfang der 80 Jahre dort arbeitete und auch mit seiner Familie wohnte.

Ich kannte diesen Namen nicht. Aber unser Friedel war er ein Begriff. Nach seiner Tätigkeit dort war er als Förster in der Haard tätig. Später organisierte Depel die Wanderausstellung

Unser Wald. Als feste Ausstellung und Vorträge wurden dann noch im Haus Vogelsang in Ahsen von ihm gehalten.

An diesen Mann mussten wir ran.

Im November sind wir dann an einem Montag Richtung Haus Vogelsang gelaufen und haben uns dort auch den Raum angesehen in dem B. Depel seine ausgestopften Waldtiere stehen hat.

CIMG2242 Foto by Opaju

Unser Friedel spazierte an diesem Tag in die Schlosserei und fragte dort ob der Herr Depel mal hier ist. Ein Mitarbeiter fragte ihn was er denn vom Bernard wolle. Friedel erzählte ihm von unseren Nachforschungen. Der Mann hatte eine Handynummer von Herrn Depel und meinte er freue sich, wenn wir ihn anrufen.

Friedel machte das dann auch und verabredete sich mit ihm.

Er wohnt in Datteln auf dem Neuen Weg.

Friedel bekam zwei Ordner von Bernard Depel mit Bilder und Berichten sowie alte Pläne von den Teichen und dem Wohnhaus in der Haard.

Jetzt ging es ans Sichten der Unterlagen.

Alte Schriften aus dem vorigen Jahrhundert, in Sütterlinschrift lagen uns jetzt vor, aber auch Zeitungsartikel, die Bernard Depel schön archiviert hatte.

Quelle:
Sonderdruck aus der „Fischerei-Zeitung“
Band 8; Verlag G. Neumann, Neudamm
Fischzucht und Teichgut zu Ahsen

Ahsen gehörte am Ende des 19. Jahrhunderts zu den ärmsten und vernachlässigten Gemeinden
der Provinz Westfalen. Das Rittergut Vogelsang, dessen Grundstücke in den Gemeinden
Datteln und Ahsen liegen, gehörte Herrn Freiherr von Twickel zu Havixbeck. Diesem Gute
fiel bei der Teilung der Levener Marl im Jahre 1838 eine in der Nähe des Gernebaches
gelegene Fläche von 40 ha als Abfindung zu. Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde diese aus
Heide und Niederungsmoor bestehende Fläche teilweise mit Kiefern angeschont, die jedoch
nach einigen Jahrzehnten ein Raub der Flammen wurden. Ebenso wie viele andere
Grundstücke in dieser Gegend blieb es dann bis 1897 öde liegen.
Angeregt durch die feuchtbringende Tätigkeit der Zentralmoorkommission war Herr Freiherr
von Twickel bestrebt, die Erfahrungen der modernen Heide- und Moorkultur auch in Ahsen zu
verwerten. Er ließ einen Meliorationsplan (Plan zur Bodenverbesserung) erstellen. Während
der hierfür notwendigen Bemessungen und Grenzfeststellungen boten eine Reihe von
benachbarten Besitzern ihre Ödereien dem Herrn von Twickel zum Kauf an, so dass dieser
schließlich bis zum Jahre 1900 das Gernebachtal von der Levener Mühle an aufwärts auf eine
Länge von 2,5 km ausdehnen und seinen Besitz in der Ahsener Heide auf eine Größe von rund
175 ha erweitern konnte.
Die ganze Fläche befand sich damals in einem verwahrlosten Zustand. Die Niederung war
versumpft und nur stellenweise passierbar. Die Höhen waren völlig kahl, hin und wieder mit
Wacholder und Kieferngestrüpp bestanden.
Nach dem Meliorationsplan sollte der größte Teil zu Wald und nur der moorige Teil des
Bachtales, ca. 20 ha, zu Wiese kultiviert werden. Im Zuge der dafür notwendigen Arbeiten
wurden im Winter 1897/1898 etwa 50 ha mit dem Dampfpflug umgebrochen und bis zum
Jahre 1900 rund 125 ha aufgeforstet. Nur der zur Wiese bestimmte Teil der Meliorationsfläche
blieb zunächst unkultiviert liegen, da es nicht gelang, einen geeigneten Pächter zu finden. Im
Jahre 1900, wo endlich auch der Kultur des Niederungsmoores im Gernebachtal näher getreten
werden sollte, fasste Herr von Twickel den Plan, hier Fischteiche anzulegen. Der Plan fand
natürlich bei dem Vorsitzenden des Fischerei-Vereins, Herrn Geheimen Regierungsrat Dr.Federath lebhaften Beifall. Auch der damalige Oberfischmeister der Provinz Westfalen, Herr Meliorationsbauinspektor Nuhlen, befürwortete den Plan des Freiherrn von Twickel.
Im Herbst 1900 war es dann soweit. Es wurden zwei Teiche in einer Gesamtgröße von 7,5 ha
mit einem Kostenaufwand von rund 1650 angelegt und im darauffolgenden Frühjahr
versuchsweise mit Karpfen besetzt worden_ Förmlich in letzter Stunde entschloß sich der
Besitzer noch, auch einen Versuch mit Forellenmast zu wagen. Zu diesem Zwecke ließ er
einen weiteren Teich mit 10 m Breite und 30 m Länge anlegen und mit Forellen besetzen. Von
den 700 in den Forellenteich eingesetzten Forellen gingen jedoch infolge der sich in den frisch
aufgeworfenen Dämmen entwickelten Säuren ca. 550 Stück ein.
In einem der beiden Karpfenteiche ging aus dem gleichen Grunde etwa die Hälfte des Besatzes
in den ersten vier Wochen zugrunde. Trotzdem wurde der Versuch der Fischmast als gelungen
angesehen, denn der Stückzuwachs bei den eingesetzten zweisömmerigen Karpfen betrug 1 1/2
bis 4 Pfund und bei den eingesetzten Forellenjährlingen 1/5 bis 3/4 Pfund. Außerdem
überlebten die nicht in den ersten Tagen eingegangenen Forellen den ganzen trockenen und
heißen Sommer 1901.
Trotz der Erfolge war aber bereits damals abzusehen, dass die Erträge bei extensivem Betrieb
und bei nicht gleichzeitiger Bodenmelioration in mäßigen Grenzen bleiben, indem der
Naturalzuwachs pro Hektar nur etwa 100 bis 120 Pfund Karpfenfleisch betrug_
Man entschloss sich daher um so mehr zur Einrichtung des intensiven Teichwirtschaftsbetriebes
unter gleichzeitiger Vornahme durchgreifender Bodenmeliorationen. Die Arbeiten werden
fortgesetzt. Da bislang nur spärliche Erfahrungen auf dem Gebiete der Teichwirtschaft auf
Moor- und Heideboden, insbesondere in Verbindung mit Bodenmeliorationen vorlagen, konnte
nicht schematisch vorgegangen werden.
Ihren Abschluss fanden die Arbeiten im Frühjahr 1904, so dass dann mit dem
Fischereivollbetrieb begonnen werden konnte.
Beschreibung der örtlichen Verhältnisse
Das Niederschlagsgebiet des die Anstalt (Fischteiche) mit Wasser versorgenden Gernebaches
hat am Ausgangspunkt der Anlage eine Größe von rund 5,0 am Endpunkt, dass heißt, bei der
Levener Mühle eine solche von 9 qkm. Es war zum größten Teil mit Nadelholz besetzt, der
Rest war Ödland. Boden und Untergrund bestanden vorwiegend aus Sand, der einige unbedeutende Ton- und Lehmbeimengungen enthielt. In den Niederungen befand sich
Grünlandsmoor. Es lagerte auf Sandboden und hat eine Mächtigkeit von 20 – 50 cm.
Bei der geringen Größe des Niederschlagsgebietes im Verhältnis zu den großen
Höhenunterschieden handelt es sich zweifellos um ein gebirgiges Gebiet, wenngleich es seiner Niederungen  auch größere Flächen mit geringerem Gefälle besitzt. Das Wasser des Gernebaches besaß denn auch die Gebirgswassereigenschaften. Zwar war es nicht sehr aber im Sommer kühl und fror im Winter leicht zu. Die Wassermenge war nahezu das ganze
Jahr hindurch konstant.
Da es sich durchweg um sehr armen Boden handelte, musste neben einer sehr reichlichen
Kälkung eine kräftige Düngung stattfinden. Die Kälkung war auch schon deshalb nötig, weil
die Flächen als Fischteiche genutzt wurden und sich bekanntlich in Teichen auf solchen Böden
in den ersten Jahren Humussäure bildete, die für die Fische giftig war. Der Kalk band die
Humussäure und machte sie somit unschädlich. Die Düngung erfolgte mit Kainit
Thomasphosphatmehl.
Die besandeten Moorflächen und ein großer Teil der Heidefläche wurden mit Gras und
Kleemischungen eingesät. Durch Besamung sollte eine feste Oberfläche erreicht werden.
Weiterhin fand von Zeit zu Zeit eine Bearbeitung insbesondere Beackerung des kultivierten
Bodens statt, nachdem in den Niederungen die Entwässerung soweit durchgeführt durchgeführt war. Ziel
war, daß dieses Gebäude auch mit einem Gespann befahren werden konnte.

So nun hatten wir eine Vorstellung was um 1900 im Gebiet der Ahsener Heide passiert war.

Bei der Sichtung der Bilder, die uns Bernard Depel zur Verfügung gestellt hat, handelt es sich um Aufnahmen aus den 70 Jahren. Diese sind irgendwann mal in späteren Jahren digitalisiert worden und besitzen nicht die hohe Qualität heutiger Bilder. Für uns sind sie aber zeitgeschichtliche Relikte, die uns endlich noch die bewirtschafteten Teiche zeigen und wir uns eine Vorstellung machen konnten. Das war ja unser Ziel gewesen. Aus den Unterlagen von B. Depel ging hervor das teilweise bis zu 70 Teiche unterschiedlicher Größen vorhanden waren. Als er 1969 die Fischteiche als Fischmeister übernahm waren noch 55 vorhanden.

Depel zog mit seiner Familie in das Fischereimeisterhaus und lebte dort 11 Jahre.

Fischteiche Ahsen 5  Foto by Bernard Depel

Grundriss Fischereimeisterhaus

Der Grundriss des Verwaltungs- und Wohnhauses.

Leider wurde das Backsteinhaus ein Opfer des Orkan Kyrill und von Vandalen die das unbewohnte Haus heimsuchten. In diesem Jahr wurden die Reste der Grundmauern beseitigt

CIMG2511 Foto by Opaju

Auf diesem Platz stand einst das Fischmeisterhaus.                                                                                                                                        Und somit ein Teil Ahsener Geschichte getilgt.

Die CDU Ratsfraktion im Dattelner Rat versuchte im Jahr 2010, durch einen Antrag auf dem politischen Wege, eine Entscheidung über die Ruine zu erreichen.

Abriss aus Sicherheitsgründen, Investition Dritter und Wiederherstellung in gleicher oder ähnlicher Form, zB. als Cafe oder Infopunkt, um die Dorfgeschichte Ahsens in der Epoche der Fischteiche in Erinnerung zu halten.

 

Eigentlich sehr schade, dass der Versuch nicht geklappt hat.

Eine Wiederherstellung des Hauses mit einem schönen Cafe darin wäre sicherlich für Spaziergänger wie uns ein schöner Anlaufpunkt zu einer kleinen Verschnaufpause in toller Umgebung gewesen.

Nun aber wieder zu unserem eigentlichen Begehren.

Bilder und Informationen von den Teichen.

Fischteiche Ahsen 1_NEW  Fischteiche Ahsen 2

Hier einer der großen Teiche vom Mitteldamm aus fotografiert.

In diesen Teichen verbrachten Karpfen und Forellen einige Jahre ihres Lebens, ehe sie bei der Abfischung erwischt wurden

Fischteiche Ahsen 4  Fischteiche Ahsen 6Fotos by B. Depel

 

Hier noch ein Bild mit einem alten Kahn auf dem Teich.

An dieses Boot und diesen Anblick konnte sich Friedel noch gut erinnern.

Wie wir gerade gelesen haben gab es in den besten Zeiten bis zu 72 Teiche.

Die waren aber nicht so groß wie auf den bisher gezeigten Bildern.

Es gab auch kleine von 5×5 Metern in denen die junge Brut zunächst gehalten wurde.

Und es gab Bruthäuser. Auf dem Bild von 1920 haben wir ja ein Gebäude gesehen das wir nicht zuordnen konnten.

Aus alten Grundrisszeichnungen ging hervor, dass es Bruthäuser waren.

Also wieder ein Geheimnis gelöst.

Das nächste Bild zeigt solche kleinen Brutteiche, die in der Nähe des alten Wohnhauses angelegt waren. (Überreste )

CIMG2514Foto by Opaju

Gespeist mit Wasser wurden die Teiche vom Gernebach.

Dieser wiederum trieb aber auch die Levener Mühle an die auf dem Drüings Hof stand.

Diese war zum Teil nicht zu gebrauchen da durch die Füllung der Teiche soviel Wasser in Anspruch genommen wurde.

So kam es zu einem Rechtsstreit um die Nutzung des Gernebachwassers.

Das alles geschah schon 1911. Beklagter war der Freiherr von Twickel

Es wurde ein Gutachten erstellt, in dem der Gutachter zu Gunsten des Freiherrn entschied.

In den 70  Jahren versiegte die Gernequelle aus nicht bekannten Gründen.

Von Einstmals 30 Liter pro Sekunde kommt heute noch 1 Liter Wasser pro Sekunde  aus dem Quellbereich.

So geschah es, dass die Ahsener Fischteiche langsam verschwanden.

Einige Reste und Sumpfgebiete sind übergeblieben.

Zuerst verschwanden die Fische, dann die Vögel und dann kamen auch die Menschen nicht mehr in dieses Erholungsgebiet.

Die Natur holt sich zurück, was der Mensch ihr einst genommen hat.

Wir vier Wanderer waren dort und durch unsere Neugierde ist es uns gelungen einiges über die Ahsener Fischteiche zu erfahren.

CIMG2532

Der Gernebach im Dezember 2012. Er fließt noch, aber langsam.

Aufnahmen neben der Ahsener Allee, kurz vorm Campingplatz Ahsener Heide.

Das nächste Bild zeigt  eine Sattelitenaufnahme aus Google Earth.

Die gelbe Linie umschließt das Gebiet in denen die Ahsener Fischteiche sich seit 1900  befanden.

Die großen, unbewaldeten Flächen stellen wohl die ehemaligen Teiche da. In der Mitte befindet sich der Damm, über den wir am 24.09.2012 gelaufen sind und der wohl irgendwann völlig zu wächst, wenn nicht Menschen wie wir ihn bewandern

CIMG2712Foto by Opaju

Ich glaube es war nicht das letzte Mal das wir dort herum gewandert sind.

Und jetzt können wir ja auch etwas über die Teiche erzählen oder philosophieren wie schön es wäre wenn alles noch so wäre wie vor 100 Jahren.

 

Die vier Wanderer

Friedel , Bernhard, Willi und Jürgen