Fahrradtour 07.04.2014(Victoriasiedlung Lünen)

Was machen wir am Montag? Das ist ja immer unsere Frage vor dem Wochenende. Wie wird das Wetter ist die zweite Frage. Das war im grünen Bereich für den 7.4. Bernhard und ich hatten in der Woche telefoniert und Natz hatte vorgeschlagen, dass wir wieder einmal nach Lünen fahren könnten. Da unser Friedel sich bis Sonntag in Göttingen aufhielt, war unser Radtourenspezialist außen vor mit einer Tourplanung. Willi, der solche Touren meistens im Kopf hat, musste am Montag passen. Die Bundeshauptstadt rief nach ihm. So entschloss ich mich eine Tour vorzubereiten. Im Februar waren wir ja durch die Lippeauen in Lünen gewandert und waren auch auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Victoria. Dabei bin ich in der Nachbearbeitung auf die Victoriasiedlung gestoßen. Ich entschloss mich, diese Siedlung als unser Ziel in Lünen festzulegen. Wir wollten uns beim Natz treffen. Wir hofften, dass unser Friedel pünktlich zu Hause sei und auch mitfahren konnte. Sonntagabend rief Natz mich noch an und teilete mir mit, Friedel ist zu Hause und fährt mit.

Das Wetter sah am frühen Morgen nicht so gut aus. Es hatte ein paar Tropfen geregnet, die wir unbedingt brauchen, aber nicht wenn wir Fahrradfahren. Es war aber schon recht warm. Die Wolken am Himmel rissen langsam auf. Wir waren pünktlich beim Natz an der Garage. Friedel, der ja immer aus dem Dattelner Süden anreist, scherzte er habe schon 4 km gefahren und sei schon kaputt. Seine nächste Frage war, wie fahren wir denn? Er hatte gesehen, dass ich einen Weg an der Polizeischule in Bork gewählt hatte. Das fand er gut, da er da noch nie hergefahren sei. Ich hatte diesen Weg als Hintour gewählt, da er für das Auge interessanter war, als der Weg am Datteln Hamm Kanal. Den Rückweg wollte ich dann am Hammerkanal fahren.

Es ging los. Über die Hafenbrücke, unserer erste Steigung an diesem Tag, quälten wir uns über den Kanal. Dann ging es in die Rieselfelder. da ging es zunächst schön bergab und wir rollten mit bis zu 30 km/h durch diese. Friedel pauerte so richtig los. Wie ein junges Pferd, das nach einem strengen Winter zum ersten mal wieder auf die Weide darf. Die Natur, die schon 3 Wochen weiter ist als eigentlich das Datum sagt, schien ihn zu motivieren. Alles war schon fast grün und ein Rapsfeld auf der linken Seite stand schon in voller Blüte, was eigentlich erst Anfang Mai so aussehen sollte. So flogen die ersten Kilometer an uns vorbei. Auf der Höhe, wo es links nach Vinnum abgeht, mussten wir anhalten. Mein Pulli, den ich unter meiner Windjacke an hatte, musste ich ausziehen. Es war mir zu warm. Dann ging es weiter.

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Die ersten 6 Bilder zeigen Eindrücke von der Markfelder Straße. Alle schon schön grün und das Rapsfeld vor der ehemaligen Markfelder Schule schon im grellen Gelb.

Kurz bevor wir die Kreuzung Waltrop, Brambauer, Bork erreichten, bogen wir nach links auf die Unterlippe ab. dies brachte uns parallel zur Borker Straße in Richtung Lippe. Nach 540 Meter bogen wir dann nach rechts ab und nach weiteren 140 Meter kamen wir auf die Borker Straße und fuhren Richtung Lippebrücke. Dort kamen wir an einem Grundstück vorbei, dass wir immer bewundert hatten. Parkähnlich angelegt mit einem herrschaftlichem Haus auf einem kleinem Hügel. Den Park gab es nicht mehr.

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Links das Bild zeigt das Grundstück am 27.05.2013 und rechts am letzten Montag. Der schone Teich, der alte Baumbestand, die gepflegten Rasenflächen, alles platt gemacht. Schade darum. Wir fuhren über die Lippebrücke. Ab dort heißt die Straße Waltroper Straße. Nach 730 Meter geht dort die Alstedder Straße nach rechts ab.

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Oben im Bild haben wir uns ein wenig entkleidet, da es nun doch recht warm wurde. Unten unser Weg bis zur Lippebrücke. Rechts sieht man die Lippe. Wir überquerten die Waltroper Straße und fuhren dann gleich nach links in den Fasanenweg. Dort liegt eine kleine Wohnsiedlung und rechts davon das

Landesamt für Ausbildung, Fortbildung u. Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen.

Die Aufgaben des LAFP werden insbesondere in § 13b des Polizeiorganisationsgesetzes (POG) beschrieben. Mit ca. 1.200 Beschäftigten ist es zuständig für die Ausbildung und Fortbildung der Polizei, soweit die Ausbildung nicht von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung oder den Kreispolizeibehörden als Ausbildungsbehörden wahrgenommen werden.

Daneben führt das LAFP die Aufsicht über die Kreispolizeibehörden in allen dienstrechtlichen Angelegenheiten. Der Sitz des LAFP befindet sich in Selm – Bork, weitere Standorte befinden sich in Brühl, Linnich, Neuss, Münster und Schloss Holte – Stukenbrock. Quelle: Polizei NRW

Das Gelände wollten wir eigentlich südlich in östlicher Richtung umfahren um dann durch das Naturschutzgebiet Alstedder Mark zu fahren. Den Weg dort hin haben wir leider nicht gefunden. Einmal versperrte uns der Zaun um das Polizeigelände den Weg. Dann landeten wir am Eingangstor der Polizeibehörde. Dort wurde uns gesagt, dass wir zunächst in Richtung Borken fahren mussten und dann nach rechts zur B 236.

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Oben die Bilder sind bei unserer Suche nach einem Weg um das Polzeigelände entstanden. Unten rechts stehen wir dann vor dem Eingangstor der Polizeischule. Links vom Eingang stand ein Gedenkstein mit einer Platte darauf.

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Wir konnten daraus ersehen, dass auf dem Gelände der heutigen Polizeischule von 1939 bis 1945 ein Zwangsarbeiterlager stand. Die Kriegsgefangenen wurden unter den schlimmsten Bedingungen zur Produktion von Kriegsmunition gezwungen. Die Tafel wurde auf den Stein geschraubt, um an diejenigen zu gedenken, die ihrer Menschenwürde beraubt, entmündigt und ermordet wurden. Oben steht ein Ausspruch von Richard Freiherr von Weizsäcker, den er  zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Ansprache des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 in der Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages.

„Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“

Wieder einmal sind wir auf unserer Tour auf Graultaten des Nationalsozialismus gestoßen.

Wir fuhren los und suchten unseren Weg. Das war nicht so einfach. Wir umfuhren das Gelände in nördlicher Richtung. So kamen wir in die offenen Felder. Wir fanden einen Hof, über den es aber nicht für uns weiter ging. Eine Reiterin warnte uns, sie komme da schon schlecht mit ihrem Pferd her. So entschieden wir uns ein Stück zurück zu fahren, um dann auf die B 236 hinter Bork zu gelangen.

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Hier die Bilder durch die Weiten des Südfeldes, das nördlich der Alstedder Mark liegt. Wir fanden den Weg. Rechts unten sind wir schon auf dem Fahrradweg an der B 236 in Richtung Lünen unterwegs. Wir waren auf Aus dem Hahnen aus den Feldern auf die Lüner Straße, so heißt dort die B 236, gefahren. Die Straße birgt einen Fehler für Radfahrer, sie hat eine lange Steigung. 1,7 km geht es bergauf. Von 70 Meter über NN bis auf 94 Meter über NN. Wir quälten uns die zu überwindenden 24 Höhenmeter hoch. Als es einmal ganz steil wurde musste ich kurz aus dem Sattel raus und absteigen. Kurz den Puckel wieder gerade biegen und dann weiter. Kurz vor der höchsten Stelle entschieden wir uns, nicht auf der geplanten Tour weiter zufahren. Die hätte uns noch maximal auf 117 Meter über NN gebracht. Wir fuhren also weiter gerade aus in Richtung Lünen. Nach noch einmal 2,1 km erreichten wir dann die Kreuzung im Geistwinkel, Bergkampstraße. Dort fuhren wir nach links auf die Bergkampstraße. Nach 390 Meter sahen wir auf der linken Seite einen großen Gedenkstein, auf dem oben ein altes Wehrmachtszeichen thronte. Umgeben war die Gedenkstätte von Wassergräben. Das wollten wir uns natürlich aus der Nähe ansehen. Auf dem Stein war eingemeißelt:

Ihren im Weltkrieg 14/18 gefallenen Helden gewidmet. Von den Bauernschaften Nordlünen und Alstedde. Also ein Kriegerdenkmal. Wir entschieden uns von dort aus zum Cappenberger See zu fahren.

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Die ersten drei Bilder zeigen den Weg an der B 236. Dann das Kriegerdenkmal mit einem Graben. Auf dem weiteren Weg stand dann ein Nashorn vor dem Haus. Das hatte ich schon einmal fotografiert. Ob es dort war weis ich nicht mehr. Vielleicht hat es irgendwo einen Bruder. Nach 120 Meter ging die Bergkampstraße nach rechts weg. Wir fuhren aber auf dem Weg Im Holt weiter. Natz und Friedel hatten mich noch gewarnt, dass es dort wieder gut bergan gehe. So war es dann auch. Von 62 Meter über NN ging es wieder auf 81 Meter hoch. Aber nach 920 Meter waren die 19 Höhenmeter auch überwunden. Wir erreichten die Cappenberger Straße. Die fuhren wir ein paar Meter um dann nach links auf die Straße Am Vogelsberg zu fahren. Die machte nach 320 Meter eine 90 ° kehre nach rechts, bevor es nach 100 Meter nach links in den Richard Schirrmann Weg ging. Dieser brachte uns bis zur Jugendherbe Lünen und zur Serpentinenabfahrt zum See herunter. Der Wegname und die Jugendherberge hatten eine Gemeinsamkeit.

Richard Schirrmann

Richard Schirrmann (* 15. Mai 1874 in GrunenfeldLandkreis HeiligenbeilOstpreußen, heute Teil der polnischen Gmina Braniewo, Powiat Braniewski,Woiwodschaft Ermland-Masuren; † 14. Dezember 1961 in GrävenwiesbachTaunus) war der Gründer des Deutschen Jugendherbergswerkes.

Richard Schirrmann wurde als Sohn eines Lehrers geboren. 1895 bestand er sein Staatsexamen und wurde selbst Lehrer. Zunächst unterrichtete er an einer Volksschule in Gelsenkirchen. Wegen des schlechten Wohnumfeldes der Schüler in dieser Industriestadt unternahm er häufig Wanderungen mit seinen Schülern. Dies führte zu Problemen mit der Schulaufsicht. Man warf ihm vor, den normalen Unterricht zu Gunsten der Wandertage zu vernachlässigen. Deshalb wurde er 1903 nach Altenaim Sauerland versetzt, wo er Mitglied des Sauerländischen Gebirgsvereins wurde.

1907 richtete Schirrmann die erste Jugendherberge der Welt – probeweise – in der alten Netter Schule in der Nettestraße in Altena ein. Bei einer mehrtägigen Wanderung mit seinen Schülern, bei der die Gruppe während eines Unwetters mangels Alternativen spontan ein Behelfsquartier in der Dorfschule in Bröl (Hennef) einrichten musste, entwickelte Schirrmann am 26. August 1909 die Idee eines flächendeckenden Netzwerkes derartiger Jugendherbergen.

1910 verfasste er einen Beitrag für die Kölnische Zeitung, in dem er seine Ziele darlegte. Bald darauf erfuhr er mannigfache Unterstützung, unter anderem in Form von Spenden.

1912 zog die erste Jugendherberge dann in die Burg Altena um. Zur Gewährleistung eines dauerhaften Betriebes wurde Schirrmann dort auch der erste Herbergsvater.[1]

Nach der Gründung des Reichsjugendherbergsverbandes 1919 ließ er sich 1922 vom Schuldienst beurlauben, um sich ganz auf seine Aufgabe konzentrieren zu können. 1933–1936 war er Vorsitzender des internationalen Jugendherbergsverbands(HI). 1948 machte er sich an den Wiederaufbau des Jugendherbergswerks in Deutschland wie auch auf internationaler Ebene.

Schirrmann gelang es, die Städte und Gemeinden in den Aufbau und die Finanzierung der von ihm geplanten Herbergen einzubinden und so der Organisation Kontinuität zu sichern. Generationen von Schülern und Lehrern verbinden das Erlebnis Klassenfahrt mit dem Aufenthalt in einer Jugendherberge.

Seine Arbeit wurde 1952 mit der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt. Außerdem ernannte ihn die Stadt Altena zum Ehrenbürger.

Der Sauerländische Gebirgsverein benannte einen seiner Hauptwanderwege Richard-Schirrmann-Weg. Im Jahr 1971 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) dieSchirrmanngasse und im Jahr 2008 in Stuttgart eine Staffel Richard-Schirrmann-Staffel nach ihm benannt. Die Benennung der Staffel in Stuttgart wurde jedoch wegen der Rolle von Richard Schirrmann im Dritten Reich[2] im Jahr 2010 rückgängig gemacht. Die Staffel zwischen Kerner- und Schützenstraße wurde in Paul-Löbe-Staffel umbenannt. Weitere Straßen ( z. B. in Titisee-Neustadt, Mainz, Montabaur, Gießen, Lünen Landshut, Wetzlar, Münster, Bischofsheim ) sowie Schulen ( z. B. in Hennef, Siegburg, Berlin, Altena, Hoisten, Essen ) wurden ebenfalls zu seinen Ehren nach ihm benannt. Quelle Wikipedia

Wir fuhren die Serpentinen zum See herunter. Das ist gar nicht so einfach, weil die Kurven sehr eng sind. Wir kamen aber gut unten an und Schauten uns erst einmal die Wasserkaskade an der Nordseite an. Natürlich mussten da Bilder gemacht werden.

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Zunächst die Wasserkaskade ohne uns. Dann Natz und Friedel vor den Kaskaden. Die nächsten beiden Bilder zeigen Friedel und mich. Einmal vor der Kaskade und einmal vor unseren Rädern. Mein Gott Jürgen, warum schleppst du eigentlich immer den Medizinball unter deinem T-Shirt mit? Jaaaa, ich arbeite dran! Wir fuhren linksseitig am See vorbei.

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Bilder vom Cappenberger See und dann Friedel wie er vom See, auf der Wehrenboldstraße, wegfährt.

Cappenberger See

Der Cappenberger See ist die Erweiterung eines ehemaligen Baggerlochs und liegt in Lünen im OrtsteilAltlünen.

Der Name des Sees ist vom Schloss Cappenberg, einem früheren Kloster hergeleitet, das im drei Kilometer vom See entfernten Cappenberg, einem Ortsteil der Stadt Selm, liegt. Das Schloss wiederum liegt auf einer Anhöhe namens Cappenberg.

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Der See entstand durch Ausbaggerung von Lehmböden, die in den Jahren 1926 bis 1928 zum Bau derBahnstrecke Preußen (Lünen) – Münster benötigt wurden. Die Bahnstrecke ging 1928 in Betrieb.[1] Bis in die 1950er Jahre diente der See in Teilen als Badeanstalt.[2]

See und Umgebung[Bearbeiten]

Der See hat eine Länge von etwa 400 m und eine Breite von 100 m.[3] Seine Tiefe beträgt etwa zwei Meter.[4] Die Längenausdehnung verläuft nahezu in Nord-Süd-Richtung. Der See wird als „ein Paradies für Angler“ bezeichnet, zur Zulassung werden Tageskarten angeboten.[3] Am Ufer befindet sich ein Tretbootverleih, zum Schwimmen ist der See hingegen nicht freigegeben.[3] Bademöglichkeiten bietet seit 1956 das am südlichen Westufer des Sees gelegene, großzügige Freibad Cappenberger See.[5]

Weitere Freizeit- und Erholungseinrichtungen in der Umgebung des Sees sind Tennisplätze, Kinderspielplätze und eine Minigolfanlage.[3] In strengen Wintern wird der See als Schlittschuhbahn genutzt. Damit hat der Cappenberger See als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung eine große Bedeutung. Im Süden des Sees wurde 1963 ein Sportplatz errichtet, der vom TuS Westfalia Wethmar genutzt wird und der diesem Fußballverein 1997 von der Stadt Lünen überlassen wurde.[6]

Am westlichen Ufer des Sees verläuft ein kurzes Stück des Jakobsweges.[7] Weitere regionale Wanderwege führen ebenfalls am Cappenberger See vorbei.[8] An der Nordostecke des Sees liegt die Jugendherberge Cappenberger See.[9]

Quelle: Wikipedia

Nach ca. 540 Meter erreichten wir den Bahnübergang der Bahnlinie von Dortmund nach Münster. Wir überquerten diesen und waren dann auf der Wehrenboldstraße. Die fuhren wir bis zur Münsterstraße herunter und bogen nach rechts in Richtung Innenstadt Lünen ab. Da waren wir unserem Ziel schon recht nahe, der Victoriasiedlung. Bis zur Einfahrt in die Siedlung waren es noch 1,05 km. Genau gegenüber dieser Einfahrt war die Bäckerei Kanne. Dort wollten wir einen Happen essen. Aber wie es so ist, ist es nicht immer so wie man es vorplant. Auf der Münsterstraße begegneten uns einige komische Dinge. Auf dem Haus mit der Hausnummer 166 stand eine Kuh auf der Schaufensterüberdachung. Einige Meter weiter stand rechts ein Glockenturm in einem Garten, aber keine Kirche weit und breit.

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Oben unser Weg zur Münsterstraße Dann die Plastikkuh auf dem Absatz. Unten links der Glockenturm im Garten. Der ließ mir keine Ruhe und ich fand folgendes im Netz:

Das Bauprojekt „Service-Wohnen am Glockenturm“ in Lünen-Wethmar ist angebunden an das Johanneshaus der evangelischen Kirchengemeinde Lünen. Hier entstehen 27 barrierefreie Wohnungen und eine Wohneinheit mit 10 Apartments für das Leben in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft.

Die 27 barrierefreien Mietwohnungen wurden speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Bewegungs-Einschränkungen hin konzipiert. Dabei steht der Wohncharakter im Vordergrund, nicht die pflegerische Versorgung. Diese kann auf Wunsch erfolgen, wobei jeder Mieter selbst entscheidet, wie viel Hilfe er im Rahmen des Serviceangebotes in Anspruch nehmen möchte.

In der ersten Etage des Johanneshauses sind die Räume für eine betreute Wohngemeinschaft mit 10 großzügigen Apartments angesiedelt. Ziel dieser Wohnform ist es, ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Selbstständigkeit – auch bei schwerer Hilfe- und Pflegebedürftigkeit – zu ermöglichen.

Das „Service-Wohnen am Glockenturm“ liegt am „Johanneshaus“ in Lünen, Stadtteil Wethmar, in der Dorfstraße 35, Ecke Wilhelm Löbbe Allee. Es handelt sich um eine verkehrsberuhigte Straße, 30 km/h Zone.

Das Bauprojekt „Service-Wohnen am Glockenturm“ ist über die Dorfstraße direkt an die Münsterstraße angeschlossen. Dort befinden sich alle Einkaufsmöglichkeiten für das tägliche Leben (Supermärkte, Metzger, Bäcker, Apotheken und die Sparkasse sowie zwei Friseurgeschäfte). Zudem besteht eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel – die Bushaltestelle liegt nur wenige Meter vom Haus entfernt. Auch für einen Spaziergang ist das grüne Wohnumfeld bestens geeignet und der nahegelegene Cappenberger See lädt mit seinem Freibad und einem Sole-Hallenschwimmbad zum Besuch ein. Dann hatten wir den Eingang der Siedlung erreicht. Die Bäckerei Kanne war eine Enttäuschung. Ein kleines Geschäft mit 2 Stehtischen und einer kleinen Theke. Ob es da auch Kaffee gab, dass haben wir gar nicht mehr gefragt. Wir entschieden uns, zunächst einmal durch die Siedlung zu radeln und dann in der Innenstadt etwas zu essen. Wir überquerten die Münsterstraße und waren dann auf der Barbarastraße.

Victoria-Siedlung

Die Victoria-Siedlung ist eine Arbeitersiedlung in Lünen-Nord. Sie wurde in den Jahren 1909 bis 1912 nach Entwürfen desDortmunder Architekturbüros D. & K. Schulze für die Belegschaft der Zeche Victoria errichtet. Sie steht unter Denkmalschutz.

Die Siedlung orientiert sich in ihrer Gestaltung an der Gartenstadtbewegung. Neben mehrgeschossigen Wohnblocks und Reihenhäusern bestimmen vor allem Doppelhäuser in teils aufgelockerter, teils verdichteter Bebauung das Bild. Zum ursprünglichen Siedlungskonzept gehörten die Integration von Einkaufsmöglichkeiten für die Bevölkerung, ebenso Gaststätten und Wohlfahrtseinrichtungen.

Unweit der Siedlung ist durch das Land NRW der Neubau einer Klinik für Forensische Psychiatrie geplant. Die Klinik für etwa 150 psychische kranke Straftäter soll bis 2020 errichtet werden und Arbeitsplätze für 150 Personen, davon 105 Pflegekräfte, geschaffen werden. Gegen die Errichtung hatten sich die Stadt Lünen und vor allem die Anwohner durch eine Bürgerinitiative vehement gewehrt. Quelle: Wikipedia

Wer an der Lippe auf Lünens erster Zeche „anlegte“, wie der Bergmann sagt, wohnte gut, so jedenfalls urteilte die Zeitschrift „Baumeister“ im Jahr 1914 und schrieb: in der Siedlung „finden die Arbeiter ein vorbildliches Heim in den hier vorgeführten künstlerisch hochstehenden Häusern …, die für die Gewerkschaft Victoria Lünen geschaffen wurden“. Nachdem zuerst das Grubenfeld durch zwei Schächte erschlossen worden war und die Zeche 1910 die Kohlenförderung aufnahm, begann die Gewerkschaft mit dem Bau der Arbeiter- und Beamtensiedlung. Zwei Jahre dauerten die Bauarbeiten, dann war die Siedlung an der Münsterstraße fertiggestellt.

Der Einfluss der Gartenstadtbewegung auf die Struktur der Siedlung ist unverkennbar, keine schnurgeraden Straßen, sondern aufgelockerte Bebauung, Erweiterung der Straßen zu kleinen Plätzen. Neben Etagenwohnungen in mehrgeschossigen Wohnblocks und Einfamilien-Reihenhäusern prägt das Einfamilien-Doppelhaus das Straßenbild. Entsprechend der patriarchalischen Firmenideologie hatte die Gewerkschaft die Siedlung mit zahlreichen fürsorglichen Einrichtungen ausgestattet. Das Leben der Arbeiter und Beamten mit ihren Familien konnte sich weitestgehend in der Siedlung abspielen. Geschäfte und ein Markt, „Beamtencasino“ und „Arbeiterwirtschaft“, ein Wohlfahrtshaus mit Kleinkinder-, Handfertigungs- und Haushaltungsschule und einer Badeabteilung vorwiegend für Frauen und Invaliden rundeten das Bild ab. Die Badeanstalt bestand sogar bis in die 1970er Jahre und noch heute ist ein Kindergarten in dem Wohlfahrtshaus untergebracht. Quelle: Metropoleruhr

So fuhren wir durch die Siedlung und so entstanden dann die Bilder.

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Oben links, von der Münsterstraße aus fotografiert, die ersten Häuser der Siedlung. Rechts dann die Einfahrt über die Barbarastraße. Mitte links eine alte Kohlenlore mit der Aufschrift Victoriasiedlung. Typisch auch die Blendladen an den Fenstern. Auch bei uns in Datteln in der Beisenkampsiedlung gab es diese Blendladen aus Holz. Wir als Kinder haben uns damals einen bösen Scherz dort geleistet und sind am Abend durch die Kolonie gezogen und haben dicke Steine gegen die Blendladen geworfen. Da ist wahrscheinlich so mancher Nachbar von seinem Sessel gefallen. Dann hieß es für uns aber schnell verschwinden, damit uns keiner sieht. Das hatte sonst zu Hause dicken Ärger gegeben. Nach der Blockbauweise dann auch die typischen Doppelhaushälften. Und auch immer wieder Bogeneinfahrten.

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Oben die beiden Bilder zeigen den Victoriaplatz mit seinem fast halbmondförmigen, 60 Meter langen Wohnbebauung und den Parkplätzen davor. Dieser Platz liegt am südlichen Ende der Siedlung und grenzt an die alte Zechenbrache, auf der bis 2020 Eine Forensische Klinik für 150 Straftäter gebaut werden soll. Kein schöner Gedanke für die Bewohner der Siedlung. In der Mitte links auch ein typischer Bogeneingang mit Überdachung der Eingangstür. Rechts die Barbarastraße mit ihrem Platanenbewuchs. Unten weitere Wohnblocks, die schon alle wohl saniert worden sind. Zu mindestens sind die Dächer neu gedeckt.

Victoria-Siedlung, Lünen

Schöner Wohnen

Hier „finden die Arbeiter ein vorbildliches Heim in den hier vorgeführten, künstlerisch hochstehenden Häusern …“, so lobt die Zeitschrift Baumeister im Jahr 1914 überschwänglich die zwischen 1910 und 1912 entstandene „Beamten- und Arbeiterkolonie“ der Zeche Victoria.

Das architektonische Gesamtkonzept und die historische Bedeutung dieser beispielhaften Arbeitersiedlung mit ursprünglich 200 Wohnungen führten zum Ende des letzten Jahrhunderts dazu, dass die Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Bei der nunmehr realisierten Vollsanierung waren neben der langfristigen, wirtschaftlichen Bestandssicherung geänderte Nutzungsanforderungen zu berücksichtigen. Die Größe und der Zuschnitt der einzelnen Wohneinheiten wurde durch eine neue Grundrissgestaltung heutigen Ansprüchen angepasst. Neue Heizungen und ein Heizkraftwerk sichern die Wärmeversorgung.

Im Ergebnis entstanden insgesamt 146 Wohneinheiten, die als Gesamtanlage ein Schmuckstück im Stadtbild von Lünen bilden. Die lange im Vorfeld gesetzten Kosten- und Terminziele wurden vollständig erreicht. Eine wirtschaftliche Vermietung ist durch die Steigerung des Wohnwertes langfristig gewährleistet.

Schwerpunkt der Betreuung des Projektes durch DU war neben der Projektsteuerung die Qualitätssicherung der Ausführung durch wöchentliche Baubegehungen. Quelle: Homepage der Firma DU Diedrichs

Also wie schon gedacht wurde dort eine Vollsanierung gemacht. Gekostet hat das ganze über 13 Mill.€

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Oben links ein Haus im Stiele einer alten Villa. Dort hat sicherlich einst der Bergwerksdirektor gewohnt, was aber nur eíne Vermutung ist. Rechts sieht man Friedel vor einem Haus in dem gar ein turmartiges Gebilde verbaut wurde. Unten dann noch einmal die beiden Gebäude an der Barbarastraße , die die Einfahrt bewachen. Wir überquerten wieder die Münsterstraße und fuhren in Richtung Innenstadt. Vorher mussten wir aber mit unserem Friedel noch die Göthestraße besuchen. Dort hatte Friedel vor vielen Jahren, nach dem er seinen Druckermeister gemacht hatte, in der Druckerei Holtkamp gearbeitet. Das wollte er sich noch einmal ansehen. Ein Nostalgiker unser Friedel. Also fuhren wir dort hin. Die Göthestraße lag nur ca. 340 Meter weiter als die Einfahrt Barbarastraße. Wir fuhren auf die Göthestraße, die die Bahnlinie Preußen-Münster unterquert. Direkt danach auf der linken Seite war das Gelände der ehemaligen Drückerei. Die gab es aber nicht mehr. Friedel war zu Frieden und wir fuhren dann geradewegs zur Innenstadt. Die erreichten wir nach 540 Meter Fahrt. Wir fuhren dort auf die Lange Straße wo die Ochsen mit den Strickgamaschen stehen.

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Oben die beiden Bilder zeigen unseren Friedel auf der Suche nach seiner Vergangenheit auf der Göthestraße. Dann die Lange Straße mit den Ochsen und die letzten zwei Bilder die Lippe und die Lippebrücke. Wir fuhren über die Lippe und dann gleich rechts auf die Straße Im Hagen. Dort bis zum Cinneworld Kino. Dort nach links in die City. Vorbei am Willi Brand Platz, über die Marktstraße und den Roggenmarkt wieder auf die Lange Straße. Dort wo auf der anderen Seite C&A ist. Daneben war die Backstube Sieberg, dachten wir. War sie aber nicht mehr. Jetzt war dort die Bäckerei Kanne. Das viel uns aber erst auf, als die Bedienung es uns sagte. Wir tranken Kaffee und aßen Brötchen. Das taten wir Draußen. Leider im Schatten und so musste ich meinen Pulli überziehen. Gegenüber der Bäckerei liegt ja das Hotel Drei Linden. Wir überlegten kurz, ob wir da noch ein Bier trinken sollten. Wir entschieden uns dagegen und wollten liebe eine Currywurst beim Metzger Beermann essen. Das taten wir dann auch, nach dem wir über die Lange Straße dort hin gelaufen waren. War lecker die Currywurst. Nun brauchten wir aber noch eine Kugel Eis, weil die Soße so scharf war. So mussten wir wieder über die Lippebrücke zurückfahren, wo dann das Eiscafe Salvador war. Dort gab es noch ein Kugel Eis im Hörnchen für 70 Cent. Sehr günstig. Wir lutschten die Kugel langsam weg und fuhren dann noch einmal über die Lippe und sofort rechts.

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Oben links beim Bäcker Kanne in der Innenstadt. Dann rechts beim Metzger Beermann mit der scharfen Currywurst. Unten links, so gut geht es uns Rentnern während unserer Touren. Friedel mit einer Kugel Eis. Rechts noch einmal die Ochsen.

Eigentlich wollten wir ja ganz anders fahren. Wir wollten auf der Rückfahrt am Horstmarer See vorbei fahren und dann den Datteln-Hamm-Kanal bis Waltrop. Das hat uns aber der Bäcker Kanne mit seiner kleinen Filiale an der Münsterstraße versemmelt. Jetzt da wir in der Innenstadt von Lünen waren, wollten wir uns einen anderen Rückweg suchen. Es ging ein Stück ganz nah an der Lippe entlang, in Richtung Westen zur Konrad Adenauer Straße.

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In dem Bereich des Lippeufers wird immer noch an drei Stellen gebaut. Treppen vom Lippedamm aus zum Lippeufer herunter. Das ist schon seit 2 Jahren so. Nun sieht es aus, als sei es bald fertig. Dann wird man auch sehen welchen Zweck sie haben werden. Wir überquerten die K.A. Straße und fuhren aber gleich wieder in die Lippeauen. Wir nahmen den Fußweg, den jedes Jahr die Besucher des Drachenfestes auf dem Segelflugplatz in den Lippeauen nehmen. 640 Meter fuhren wir den Weg. Dann war am Hangar des Segelflugplatzes für uns Schluss. Wir mussten von den Auen wegfahren. Wir fuhren auf die Moltkestraße ein Stück nach Westen um dann wieder nach rechts einzubiegen. Dort ging es rückwärtig an den Schrebergärten vorbei, die sehr nahe an der Lippe liegen. Nach 760 Meter ging es dann nach links zur Hauptstraße. Gegenüber führte ein Weg in den Wald. Den wollte unser Friedel schon immer mal fahren. Also überquerten wir die Straße und fuhren in den Wald. Wir wollten ja zum Kanal. Wir wussten, dass wir einmal über die Bahngleise der Hamm- Osterfelder Bahnstrecke mussten. Nach knapp 500 Meter stießen wir auf die Bahngleise und fuhren nach links. Nach 250 Meter sahen wir den kleinen Bahnübergang. Leider wurde dort das Schotterbett erneuert und der Übergang war gesperrt. Es blieb uns nichts anderes über als weiter zu fahren und zu hoffen das bald noch ein Übergang kommt. Kam aber nicht so schnell. Wir mussten noch 1,2 Km fahren und dann auf die B 54 wechseln um über die Gleise zu kommen.

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Oben die Bilder vom Segelflugplatz in den Lippeauen bis zum Haus des Autosachverständigen Franz-Josef Zarfl an der B 54. Kurz vor dem Haus sahen wir noch die kleine Gedenkstätte für ein kleines Mädchen Namens Alina. Was da passiert ist konnte ich nicht recherchieren. Wir führen die Brücke hoch und überquerten so die Bahngleise. 1,3 Km weiter hatten wir dann den Kanal erreicht. Wir fuhren über die Brücke am Stadthafen Lünen und auf der anderen Seite herunter an den Kanalleinpfad. Nun ging es anden Lüner Kraftwerken vorbei in Richtung Datteln.

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Oben die beiden Bilder zeigen einen Blick von der Brücke auf die Gleise, die uns lange den Weg versperrt hatten. Dann der Weg zum-und am Kanal. Auf der anderen Seite das alte und das neue Kraftwerk in Lünen. Auf unserer Seite befanden wir uns schon auf der Höhe von Brambauer-Tockhausen. Etwa 600 Meter weiter als die Halde Tockhausen und das Colani Ei, auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Minister Achenbach Schacht 4, liegt die Schlossruine Wilbring. Schön versteckt hinter den Wirtschaftgebäuden, die noch bewohnt und benutzt werden. Dort hielten wir an. Das wollten wir uns einmal ansehen. Ich kannte das Gelände nicht. Links vor dem Gelände war noch ein Reitplatz. Die ersten Gebäude waren Pferdestallungen. Dann ging es auf ein Tor zu. Das sah alles sehr privat aus. Auf dem Innenhof sahen wir einen Mann, der mit Holz am arbeiten war. Ein zweiter Mann saß in einem Rollstuhl und schaute zu. Friedel fragte ob wir mal reinkommen dürften. Der Mann erlaubte uns in den Hof zu kommen.

Haus Wilbring

Das Haus Wilbring, auch Haus Wilbringen genannt, befindet sich in Waltrop im Kreis Recklinghausen. Die Gebäude auf derVorburg sind bewohnt, das Haupthaus ist seit dem Ersten Weltkrieg eine Ruine.

Wilbring (1321 Wilbrachtink, 1469 Wilbrenynck) war zeitweilig eine kurkölnischeLandesburg. Das Anwesen hat ursprünglich den Herren von „Kunsberg resp. Königsberg“ – gehört. Von diesen kam es in den Besitz der Familie von Goye. Im Jahr 1469 verkaufte Diederich von der Goye sein Gut Wilbring an die beiden Dortmunder Bürgermeister Hengstenberg und Clepping. Diese haben das Gut wohl verpachtet.

Von etwa 1535 bis 1608 war Wilbring im Besitz der Familie von Westrem. Am 29. Oktober 1608 verkauften die Eheleute Winold von Westrem und Elisabeth von Overlacker das Gut an die Eheleute Vincenz Rensing zu Horneburg, Chur- und Fürstlicher Cölnischer Rath und Amtsverwalter zu Horneburg und Elisabeth Knippings für 10400 Reichsthaler. Die Rensing waren ein Dortmunder Patriziergeschlecht, das durch Ämter und umfangreichen Landbesitz zum Landadel gehörte. Später wurde Vincenz Rensing Statthalter des Vests Recklinghausen. 1609 wurde Wilbring von Rensing neu erbaut. 1624 ging das Gut auf die älteste Tochter aus zweiter Ehe, Christina Agatha Rensing über, die Bernhard von Westerholt heiratete. Im Besitz derer von Westerholt war Wilbring von 1626 bis 1695.

1695 kam Wilbring durch Kauf an die Familie von Horst. Franz Gaudenz von Horst, Herr auf Wilbring, † 1751 kinderlos, heiratete am 23. Januar 1748 Maria Christina von Papen (* 27. Oktober 1710, † 2. Februar 1773). Sie war die Tochter des curkölnischen Hauptmanns Kaspar von Papen und der Antonie von Dücker und vermachte Haus Wilbring ihrem Bruder Josef Gaudenz von Papen (* Andernach 27. Dezember 1712, † vor 1780), einem königlich sardinisch-piemontesischen Major. Da dieser ebenfalls kinderlos blieb und in Italien lebte, überschrieb er das Gut seinem Bruder Ernst Adolf von Papen, Kaiserlicher Rittmeister (* Andernach 21. März 1715, † 21. Februar 1780), verheiratet vor 1766 mit Antonie von Kückelsheim (* Rhynern 5. Januar 1738, † Waltrop 25. August 1814).

Die Familie von Papen war von 1773 bis 1856 in Besitz von Haus Wilbring. Der letzte Besitzer aus dieser Familie, Ferdinand von Papen (* 30. August 1805, † Werne 25. Januar 1881, verh. in Werl 26. August 1834 mit Antonie von Papen-Köningen) verkaufte die umfangreichen Eichenwälder an die überall entstehenden Kohlengruben. Die Eichenstämme wurden für die Abstützung der Stollen unter Tage dringend benötigt. Die Folge war der Anstieg des Grundwasserpegels. Die Mauern des Hauses saugten Wasser und zeigten Alterserscheinungen, wie feuchte Wände, die das Leben sehr erschwerten. Da er zehn Kinder hatte, entschloss er sich, Haus Wilbring zu verkaufen und erwarb ein Haus in Dülmen/Münsterland.

Wilbring blieb bis 1902 im Besitz der Familie von Frydag zu Buddenburg und ging im Erbgang an die Familie von Rüxleben über, die es vor dem Ersten Weltkrieg wegen des Baus des Datteln-Hamm-Kanals an die preußische Kanalbauverwaltung verkaufte.

Vorburg und Haupthaus stehen auf zwei durch Brücken verbundene Inseln.

Das Haupthaus wurde ab 1609 von Vincenz Rensing neu errichtet, 1718 soll ein Umbau erfolgt sein. Ein weiterer Umbau begann 1866. Dabei erhielt das Haupthaus seine letzte äußere Form, mit der „pseudo Tudorfassade“. Es blieb aber seitdem unbewohnt. Nach dem Erwerb durch die preußische Kanalbauverwaltung begann der Abriss, der im März 1918 eingestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch bereits das Dach abgetragen, und 1916 war der Südgiebel eingestürzt. Im Mai 1940 brach die Nordwestecke des Gebäudes zusammen, das Mauerwerk stürzte in die Gräfte. In den 1980er und 1990er Jahren wurden die Reste des Haupthauses von Efeu überwuchert.

Die Gebäude der Vorburg stammen im Kern aus dem 18. Jahrhundert.

Nördlich des Schlosses befand sich bis zum Anfang der 1970er Jahre ein Gartenhaus aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Neben dem Gartenhaus stand bis etwa 1980 eine mächtige Edelkastanie.

Die Vorburg befindet sich in Privatbesitz und wird landwirtschaftlich genutzt. Ebenso ist dort heute ein Reiterhof untergebracht. Der Zugang zur Ruine des Haupthauses ist wegen des fortgeschrittenen Verfalls der Bausubstanz weder empfehlenswert noch gestattet, jedoch werden beim Tag des offenen Denkmalsregelmäßig Außenführungen angeboten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hält die Kolpingsfamilie Lünen-Brambauer am Marien-Bildstock der Burgruine Wilbring jeden Dienstag im Mai ihre Maiandachten ab. Seit 1969 hat sich auch der Kolping-Bezirksverband Lünen diesem Brauch angeschlossen. Quelle: Wikipedia

 

Der Hund auf Schloss Wilbring

Von Haus Wilbring, auch Wilbringen genannt, das an der Ortsgrenze des Vests Recklinghausen liegt, erzählte man sich einst eine Spukgeschichte. In den Mauern der Burg trieb ehemals ein großer, schwarzer Hund sein Unwesen. Seine tellergroßen, glühenden Augen vertrieben alle, die sich ihm näherten. Der Hund hatte im Kellergewölbe der alten Burg sein Quartier. Von der Fastzeit setzte er sich in Bewegung und stieg jede Nacht über die Treppe ein Stück höher hinauf. Am Aschermittwoch hatte er den Dachboden unter dem Turmhelm erreicht. Mutige hatten versucht, das Ungeheuer zu vertreiben, doch sie mussten einsehen, dass das unmöglich war. Es war auch gefährlich, denn wenn man auf das Untier schoss, prallten Waffen und Kugeln ab. Für den Schützen bedeutete das den sicheren Tod. In den Nächten nach Aschermittwoch war der Hund verschwunden, bis er im nächsten Jahr wieder auftauchte. Über Haus Wilbring erzählte man noch eine andere Geschichte. In den Nächten spukten zwei weiße Frauengestalten in der Burg. Sie polterten durch die Gänge, und jeder fürchtete sich vor ihnen. Der Spuk trat besonders dann auf, wenn auf Haus Wilbringen die Besitzer wechselten. Das kam im Laufe der Jahrhunderte mehrmals vor.

Der schwarze Hund weist Merkmale eines Wehrwolfs (Werwolf, Warwurf) auf, der in einigen Sagen des Heimatraums erscheint. Der Werwolf (von ahd. Wer = Mann) ist ein Mann in Wolfsgestalt, der nach dem Glauben des Volks durch Überwerfen eines Wolfshemds oder eines Wolfsgürtels sich in einen Wolf verwandeln kann, um Menschen zu schädigen und zu erschrecken. Was mag wohl das Erscheinen des schwarzen Hundes vor der Fastzeit bedeuten? Sollte er die Menschen mahnen, den christlichen Brauch des siebenwöchigen Fastens anzunehmen und durchzuhalten? Oder verließ dieser heidnische Spuk am Aschermittwoch das Haus, weil nun eine christliche Zeit begann, nachdem die ausgelassene Zeit des Winteraustreibens (Fastnacht) beendet war? (Kollmann) Quelle: Sagenhaftes Ruhrgebiet

Bevor ich die aktuellen Bilder zeige möchte ich alte Bilder des Hauses Wilbring zeigen.

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Vier alte Aufnahmen vom Haus Wilbring. Oben links ein Bild von 1910. Noch keine Ruine. Gemacht vom dem bekanten Fotografen Dr. Joseph Schäfer(Slg. Schäfer: Westfalen / Vest Recklinghausen in Fotografien des Heimatkundlers Dr. Joseph Schäfer (1867-1938) Oben rechts ein Bild von 1930. Das hat ein unbekannter fotografiert und zeigt schon eine Ruine. Unten links dann ein recht junges Bild aus dem Jahre 1967 von Helmut von Papen. Es zeigt den hinteren Zugang, der vom Kanal abgewandten Seite. Eine Brücke über die Gräfte. Die rechte Seite der Brückenmauer steht heute nicht mehr. Sie ist eingestürzt und liegt halb in der Gräfte. Der freundliche Holländer, der uns auf das Gelände ließ, erzählte uns, dass der Besitzer kein Geld habe das zu reparieren. Schade! Rechts unten ein Bild von 1920. Fotograf wieder Dr. Schäfer. Es zeigt  ein Nebengebäude mit Türmen. Die sieht man wenn wir von Lünen aus in Richtung Waltrop am Hammerkanal fahren. Das einzige was noch von weitem an ein Schloss erinnert. Quelle der Bilder: Aus den Archiven des Medienzentrum für Westfalen

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Oben links stellen wir gerade unsere Räder ab und gehen auf den weißen Zaun zu, der den Zugang zum Innenhof versperrt. Oben rechts das bewohnte Haus mit den zwei Türmen. Im nächsten Bild sieht man das Gebäude links daneben. Rechts geht Friedel auf den Rundbogen zu, den man auf dem alten Bild von 1967, nur von der anderen Seite sieht. In der dritten Reihe links war ein Künstler am Werk. Ein handgemachter Rabenvogel in einem geflochtene Weidenkorb, der als Nest dient. Rechts dann, nach dem Bogendurchgang, sieht man endlich etwas von der Burgruine, die stark mit Efeu überwuchert ist. Ebenfalls einen Teil der Gräfte. Dort liegen noch die Reste der Brückenmauer drin. Die beiden letzten Bilder zeigen noch einmal die Ruine und rechts ein Nebengebäude. Wir bedankten uns bei dem Bewohner und fragten natürlich was er da baue. Das sei eine Auffahrt für seinen im Rollstuhl sitzenden Nachbar. Der musste immer 5 Stufen hoch in seine Wohnung. Mit de Rampe wäre ihm das dann ohne Hilfe möglich. Die Tür mit der Treppe davor sieht man im zweiten meiner Bilder. Das ist doch noch Nachbarschaftshilfe. Wir schwangen uns wieder auf unsere Räder und fuhren mit neuen Eindrücken weiter. Dort war ich noch nie! Das musste ich am Montag sagen, nicht Friedel. Also war ich an dem Tag zufrieden. Wir mussten noch insgesamt 3,3 km am Kanal entlang fahren. Wir wollten über die Brücke, nach dem Waltroper Hafen, fahren und in die Rieselfelder wechseln. Eine Brücke vor der Brücke machten wir noch eine kleine Pause.

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Oben Eindrücke vom Kanal. Unsere Pause unter der Brücke. Dann der Waltoper Hafen und im Hintergrund die Brücke die wir überqueren wollten. Unten dann zwei Bilder von der Brücke aus fotografiert. Zuerst in Richtung Datteln und dann noch in Richtung Lünen. Wir fuhren also über die Brücke und dann nach 530 Meter nach rechts auf den Weg Im Löhken in die Rieselfelder. Dort ging es fast geradeaus 2,5 km bis zum Marktfeder Weg. Dort ging es kurz nach rechts und gleich wieder links zum Reiterverein Waltrop. Dort auf dem Reitplatz war eine Reiterin mit ihrem Pferd und trainierte Sprunge. Wir entschieden, da schauen wir ein wenig zu und setzten uns auf eine Bank, die vor der Reithalle stand.

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Hier oben die Bilder vom Weg von der Brücke bis zum Reitplatz. Nachdem wir einige Zeit der jungen Frau beim Reiten zugeschaut hatten, machten wir uns auf die letzten Kilometer unserer Tour. Über die Waldstraße ging es 1,6 km weit bis zur Marktfelder Straße. So schlossen wir an dem Tag den Kreis. Wir führen nach links. Die letzten 800 Meter waren noch einmal sehr anstrengend, weil es bis zum Weg An den Sportstätten stetig bergauf geht. Dort warteten meine Kumpels auf mich und ich wusste warum. Sie wollten noch ein Bier trinken bei Mario, dem Klubwirt des Tennisvereins. Ich wollte kein Bier aber einen halben Liter Wasser mit Schuß. Also überquerten wir die Marktfeder Straße und fuhren zum Clubhaus der TG Datteln. Das wetter war noch so schön, dass wir auf der Terrasse sitzen konnten.

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Oben links Natz wie wir gerade vom Reitplatz wegfahren. Eine Pferdewiese na der Waldstraße. Dann der letzte Knapp und dann Natz, Friedel und Mario auf der Terrasse des Klubhauses. Es war mal wieder spät geworden und wir machten uns auf den Heimweg. Wir fuhren noch ein Stück am Kanal entlang und dann den Berg zur Kanalbrücke am Hafen. Dort überlegten wir schon was wir nächsten Montag machen. Wir entschieden uns beim Willi zu treffen. Dann verabschiedeten wir unseren Friedel, der unten nach der Brückenabfahrt geradeaus fuhr. Natz und ich fuhren nach rechts und verabschiedeten uns beim Natz am Haus. Ich glaube es war fast halb sechs als ich zu Hause war.

Männer, wir haben wieder eine sehr schöne Tour gefahren. Nicht wirklich so wie geplant, aber interessant. Wir waren Suchende und haben wieder einiges neues gesehen. Ich hoffe durch meine Nachbearbeitung habe ich einige offene Fragen für uns aufgelöst. Wir sind 53 km gefahren.

Sonntag, 13.04.2014

Opaju