Wandertour 11.03.2013 (Die Hölle am Königsmoor)

Endlich wieder Montag. Wir haben unseren Wandertag geplant. Bernhard und ich hatten je einen Vorschlag, der sich irgend wie ähnelte. Willi wollte noch als Endpunkt das Clubhaus der TG Datteln anlaufen. Dort ist seit neun Wochen hart gearbeitet worden. Die Clubgaststätte und die Damenduschen wurden renoviert. Unser Clubwirt Mario hatte zusätzlich am vergangenen Samstag Geburtstag. Dem wollten wir gratulieren. Wir wollten uns beim Natz treffen. Unser erstes Ziel war der Yachthafen Waltrop. Dort wollten wir unsere Mittagspause machen. Von da aus sollte es über die alte Münsterstraße Richtung Datteln gehen. Dann wollten wir die neue Münsterstraße queren und durch die Losheide Richtung Tennisplätze laufen. So einfach sollte das alles laufen. Es sollte aber nicht so komplikationslos werden. Die erste Tour, die zu mindestens drei von uns über einige Zeit, Stress verursachte. Aber Eins nach dem Anderen.

Pünktlich um 10.00 Uhr waren alle beim Natz. Friedel war auch wieder mit von der Partie. Also die gesamte Truppe. Willi und ich reisten mit dem Fahrrad an. Es war Saukalt und der Ostwind verstärkte das Gefühl noch um ein paar Grad nach unten. Gefühlte minus 10 °. Alle hatten sich dick eingepackt, nur unser Bernhard hatte auf seine Frau gehört und nur einen Vliespullover unter seiner Jacke an. Eine lange Unterhose war heute wirklich von Nöten. Obwohl alle nicht gerne eine tragen, war unsere Vernunft stärker. Die Oberschenkel und die Kronjuwelen sollten uns an so einem Tag nicht einfrieren. Und Willi war der Meinung,“ Heute keine langen Pausen machen, sondern laufen, laufen, laufen“. Dann wird es uns schon warm. Morgens gegen 9 Uhr hatte es noch geschneit. Das hatte aber dann aufgehört. Wir gingen zur Hafenbrücke und überquerten diese. Von der Markfelder Straße machten wir einen kleinen Schlenker herunter zu den Wohncontainern des Asylantenwohnheims. Das sieht dort alles nicht mehr so gut aus.

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Wir gingen quer über den Parkplatz und waren wieder an der Markfelder Str. Dort gingen wir Richtung Rieselfelder.

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80 Meter weiter liegt der Hof Berse, auf dem immer Federvieh gehalten wird. Im rechten Bild sieht man die Einfahrt zu unseren Tennisplätzen. Dort sollte sich unsere Laufrunde schließen. Im linken Bild unten eine Tannenschonung des Hofes Berse, aus der viele Dattelner sich zu Weihnachten ihren Christbaum holen. Unten recht einer der vielen Wassergräben in den Rieselfeldern. Dieser Wassergraben sollte uns später noch ein kleines Problem bereiten. Und der Ostwind blies uns kräftig ins Gesicht. Wir bewegten uns vom Hof Berse 800 Meter gegen diesen Ostwind. Dann bogen wir rechts in die Waldstraße ein. Diese führt zum Reiterverein Waltrop eV. Wir bogen aber nach 500 Metern auf einen Abbzweig der Waldstraße nach rechts ein.

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Oben links im Bild sieht man Friedel und Willi. Schon dick eingepackt um der Kälte und dem Ostwind zu trotzen. Oben rechts gehen wir gerade auf den Abbzweig der Waldstraße auf ein Waldgebiet zu. Wie man sieht hatte es in der Nacht wieder ordentlich gefroren. Die Pfützen waren zugefroren und der Weg war gut begehbar weil hart gefroren. Unten links eine kleine Wegbesprechung. Rechts unten der Wald an dem wir eigentlich links vorbei gehen wollten. Im Bild ein abgebrochener Baum, der wie ein erhobener Zeigefinger aussieht. Ein Warnzeichen für uns? Betretet diesen Wald nicht! Oder Hirngespinst eines verwirrten Schreiberlings? Wir sollten ihn aber doch nach ein paar Metern betreten. Damit begann dann für uns die Hölle am Königsmoor.

Das Königsmoor Ein auf Waltroper Gebiet liegender Campingplatz mit 290 Stellplätzen für Dauercamper. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Forellenteich. Dort können Angler für einen Obolus ihrem Hobby nachgehen. Es sind 5 Kleine & 1 Großer Teich. Die Fischarten die man dort fangen kann sind, Forellen(Lachsforellen,Regenbogenforelle,Goldforelle) & Karpfen.

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Auf dem Bild sieht man das Gelände und dahinter den Wald  an dem wir eigentlich vorbei gehen wollten.

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Zu nächst interessierten uns die kleinen Dämme, die wie künstlich angelegt aussahen. Wie im Bild 0ben rechts zu sehen. Ein breiter angelegter Waldweg führte uns tiefer in den Wald. Dann kamen wir auf die glorreiche Idee diesem Weg zu verlassen und quer durch den Wald zu gehen. Das Unterholz wurde immer dichter je weiter wir uns vom Weg entfernten. Es wurde beschwerlicher zu laufen. Dann öffnete sich das Unterholz wieder ein wenig und vor uns lag ein kreisrunder Tümpel. Er sah aus als wären wir in die Vulkaneifel geraten mit ihren Maaren. Oder hatten wir ein Hexenloch gefunden aus dem Nachts die Hexen stiegen und ihr Unwesen trieben? Oder ging meine Phantasie mit mir durch und es war nur ein alter Bombentrichter? Davon gab es um Datteln herum genug. Dahinter lag wieder einer dieser Dämme den wir nun betraten.

220px-Dauner_Maar Das Dauner Maar in der Eifel. Sieht doch fast so aus wie unser Tümpel, nur etwas größer.

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Hinter diesem Damm lag ein Bachlauf den wir überqueren mussten, um wieder auf den rechten Pfad zu gelangen. Das war der Beginn der Hölle im Königsmoor. Natz bewegte sich nach links auf dem Damm. Friedel folgte Ihm mit Abstand und ich machte noch Fotos. Unser Willi ging nach rechts auf dem Damm. Ich folgte Friedel und Bernhard. Unsere Gruppe war gesprengt. Bernhard rief uns zu auf seiner Seite würde der Weg wieder besser. Willi teilte uns mit, er sehe einen Hochsitz und würde gut über den Bach kommen. Wir waren jetzt schon so weit auseinander,  dass wir uns nur laut schreiend verständigen konnten. Dann hatte der Wald Willi verschluckt. Auf lautes Rufen reagierte er nicht mehr. Wo war Willi? Ich nahm mein Handy und versuchte ihn an zu rufen. Nichts! Er meldete sich nicht. Ungewöhnlich für ihn der immer auf sein Handy reagierte. Wir waren weiter gegangen, mit der Hoffnung schnell aus diesem Wald heraus zu kommen. Der Bachlauf war hier so breit, das wir nicht einfach darüber springen konnten. Also suchten wir einen eine andere Möglichkeit. Ich versuchte noch einmal Willi zu erreichen. Wieder keine Verbindung. Wir schreien noch einmal kräftig in den Wald hinein, mit der Hoffnung Willi möge uns hören und antworten. Wir hörten Geräusche wenn wir stehen blieben, aber keine menschlichen Laute. Eher schon tierische, die wir aber nicht genau deuten konnten. Endlich hatte Natz eine Stelle gefunden an der wir den Bach überqueren konnten. Das taten wir dann auch und kamen dann nach einiger Zeit auf einen Weg. Der Waldrand war jetzt von uns aus zu machen. Dann öffnete sich dieser und wir standen vor dem Gelände des Campingplatzes Königsmoor. Wieder versuchten wir Willi zu erreichen. Auch diesmal keine Antwort. Wir gingen nach recht auf einem Weg der ziemlich matschig war. Wir machten uns richtig Sorgen um unseren Kumpel. War ihm etwas passiert und konnte er sich nicht melden? Unser Stresspegel stieg. Friedel schimpfte und konnte es nicht verstehen warum er nicht aufs Handy reagierte. Ich malte mir im Kopf schon eine Suchaktion aus. Bernhard machte sich auch große Sorgen und äußerte das auch. So eine Situation war uns noch nicht passiert. Oder hatte er nur sein Handy vergessen? Bernhard erinnerte sich das Willi schon einmal ohne Handy unterwegs war. Aber das konnte uns auch nicht so richtig beruhigen. Das war auch nur eine Spekulation. Wir kamen an einen Abbzweig der wieder nach rechts in den Wald führte und nach links zum Marktfelder Weg. Wir entschieden uns noch einmal in den Wald zu gehen. Nach ca 200 Metern mussten wir einsehen das wir hier nicht weiter kamen. Es wurde so schlammig, das wir uns entschieden wieder zurück zu gehen und über den Marktfelder Weg unser Ziel zu erreichen.

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Auf dem Weg dort hin überlegten wir ob wir Willis Frau zu Hause anrufen sollten. Das würde uns entweder bestätigen das er sein Handy vergessen hatte, oder aber das wir etwas unternehmen mussten, um ihn zu finden. Diesen Gedanken haben wir aber schnell verworfen, weil das nur seine Frau beunruhigt hätte. Wir wollten aber auch nicht an das schlimmste denken. Sturz, Knochenbruch, oder sonst irgendeinen Schitt. Auf dem Markfelder Weg angekommen gingen wir in südwestlicher Richtung. Auf der halben Strecke zum Datteln-Hamm-Kanal schellte mein Handy. Willi? Nein nicht Willi war es sondern meine Frau, die mir mitteilte, dass der Willi sie angerufen habe, und sie uns ausrichten solle , er erwartet uns im Yachthafen auf ein Bier. Erleichterung, der Adrenalinspiegel sank sofort. Die Hölle des Königsmoors hatte uns losgelassen. Nun überlegten wir, was machen wir mit diesem Kerl? Teeren und federn? Na ja, ein Bier und das Versprechen sich nicht mehr von der Truppe zu entfernen sollte ausreichen. Wir erreichten den Kanal und hatten unser Ziel auf der anderen Kanalseite vor den Augen. Das Lokal Yachthafen. Wir gingen an diesem kunstvoll beschnittenen Baum auf dem Gelände der Firma Riebbrock, die sich gewerblich mit so etwas beschäftigte vorbei zur Kanalbrücke. Diese erklommen wir über eine steile Treppe. Wir überquerten den Kanal und gingen auf der anderen Seite einen Weg herunter zum Lokal. Da saß er nun unser Stressbereiter und lächelte uns an.  Er war auch durch den Wald gelaufen und war dann aber zum Campingplatz Losheide geirrt. Von dort ist er dann die Münsterstraße bis zum Yachthafen gelaufen. Dort hatte er dann versucht seine Frau telefonisch zu erreichen damit sie uns anruft und sagt das alles in Ordnung ist. Wie wir später erfahren haben war sie garnicht zu Hause. Dann hat Willi meine Frau zu Hause erreicht. Der Rest ist ja bekannt. Nach dem wir uns aufgewärmt hatten ging es wieder los Richtung Datteln. Wir überquerten wieder die Kanalbrücke und gingen über die steile Treppe zur Kanalböschung herunter.

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Im oberen Bild haben wir die Böschung erreicht und schauen auf die alten Brückenwiderlager für die B474. Am Ende des Geländers, dass man links sieht, geht ein kleiner Weg nach rechts der uns auf die alte Münsterstraße führte. Im Bild rechts sieht man auch aus einer kleinen Senke unsere neue Landmarke in Datteln. Der Kühlturm des unvollendeten Eon Kraftwerkes. Knapp 900 Meter liefen wir nun über die alte Münsterstraße, die heute Die Teipe heißt. Eine Alleeartige Straße mit Entwässerungsgräben. Dann bogen wir nach rechts zur Münsterstr. ab und überquerten diese. Nun befanden wir uns auf dem Pelkumer Weg.  Diesen folgten wir 1,1 km durch die Losheide.

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Auf dem Bild links sieht man meine Wanderburschen wie sie gerade am Campingplatz Losheide vorbei gehen. Rechts im Bild wieder ein Graben. Alle diese Gräben die wir heute gesehen haben münden in den Schwarzbach der wiederum in die Lippe mündet. Die Mündung in die Lippe befindet sich dort wo der Dortmund-Ems-Kanal über die Lippe führt. Da wo vor einigen Jahren durch die Kanalverbreitung ein Kanalbruch entstand und der DE-Kanal auf einem Teilstück leer lief.

CIMG1840  In diesem Bild sieht man rechts die Einmündung des Schwarzbachs in die Lippe. Links sieht man noch die Zufahrt zur Baustelle der Kanalverbreiterung. Die Baustelle ist bis heute nicht abgeschlossen.

Wir bewegten uns weiter auf dem Pelkumer Weg bis zur Marktfelder Straße. Dort gingen wir nach links. Nach 140 Meter erreichten wir die Einmündung  Zu den Sportstätten. Wir hatten den Kreis geschlossen für Heute. Knapp 200 Meter weiter auf diesem Weg erreichten wir das Clubhaus der Tennisgemeinschaft Datteln eV.

(Die TG Datteln eV.

Unsere Tennisgemeinschaft kann auf eine lange Tradition zurückblicken, sie wurde schon 1927 gegründet, aber während des 2. Weltkrieges pausierte das Tennisgeschehen. Im Jahre 1952 wurde das Tennisspielen wieder neu ins Leben gerufen. Seit dem hat sich viel bei uns getan, neue Tennis-Plätze wurden angelegt, eine Tennis-Halle und ein Clubhaus wurden gebaut. Zahlreiche Mannschaften aller Altersgruppen kämpfen in verschiedenen Klassen um Titel oder spielen einfach nur zum Spass, unsere Tennisgemeinschaft bietet also für jeden Tennis interessierten etwas. Besonders stolz sind wir auch auf unsere Jugend die in den letzten Jahren sehr erfolgreich war. ) Quelle: Text und Bilder von der Homepage der TG Datteln

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Im Bild links sieht man die Anlage der TG , mit ihren 8 Außenplätzen, dem Clubhaus und der Tennishalle( das Gebäude mit dem dunklen Dach). Im Vordergrund des Bildes  sieht man die zwei Gebäude der Kanuten Emscher-Lippe. Ganz rechts oben sieht man den Rasensportplatz des TV 09. Das rechte Bild zeigt die Clubräume der TG Datteln. Aber dieses Bild ist heute schon Vergangenheit. Der Vorstand der TG hatte entschieden eine Neugestaltung der Räume zu veranlassen. Unter der Verantwortlichkeit von Peter Auferkamp, zuständig im Vorstand für Bau und Technik, wurde in 9 Wochen die Neugestaltung der Clubräume, sowie die Renovierung der Damenduschen realisiert. Da wir ja dem Clubwirt der TG Mario Höfener zum Geburtstag gratulieren wollten, machte ich gleich auch einige Fotos vom Gastraum.

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Alles wurde schön hell gestaltet. Die dunkle Schiebetür, die gleichzeitig als Raumteile gedient hatte, wurde durch eine moderne Glasschiebetür ersetzt. Das dunkle Holz an den Wänden wurden durch Rigipswände ersetzt. Die Theke wurde neu gestaltet. Helle Riemchen und eine dunkle Thekenplatte werten den Raum auf. Die neuen Bodenfliesen sind schön hell und passen zu denen im hinteren großen Raum. Die Tennissaison kann beginnen. Die Mitglieder, aber auch andere Gäste werden sich in dem neuen Ambiente wohlfühlen. Wir fühlten uns auch wohl. Nach einer halben Stunde machten wir uns auf den Weg. Wir gingen am Kanal Richtung Hafenbrücke. Überquerten diese und waren dann bald beim Natz an der Garage. Dort hatten ja Willi und ich unsere Räder untergestellt. Wir sind natürlich für nächsten Montag wieder verabredet. Eine Tour müssen wir noch vorbereiten. Es soll aber auf jeden Fall nicht so stressig werden wie heute. Es war trotz aller Widrigkeiten, die wir zu überstehen hatten, wieder schön mit euch Wanderburschen.

Opaju

 

 

 

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