Wandertour 06.01.2014(Dreikönigswanderung)

Ein frohes neues Jahr.

Die Wanderburschen waren fast einen Monat nicht unterwegs. Ein kleiner Winterschlaf über den Feiertagen. Meine Knochen sind steif geworden, der Bauch hat noch etwas mehr Umfang bekommen, der Hals ist immer noch steif. Was hilft da? Bewegung! Am Freitag schicke ich meine Motivationemail los. Willi ist wie fast immer der erste der antwortet. Er schreibt, dass er den Hosenknopf nicht mehr geschlossen halten kann, obwohl er sich auch bewegt habe in den drei Wochen. Er schlägt eine Runde um die Kanäle vor. Treffen um 10 Uhr bei Mario, dem Clubwirt der TG Datteln. Natz und Friedel melden sich am Sonntag. Natz freut sich auf den Neustart seiner Laufwerkzeuge. Friedel meint er müsse 100 km laufen um sein Gewicht wieder in den Griff zu bekommen. Wie es so im neuen Jahr so ist, hat jeder so seine Vorsätze. Ich schaute in die Wettervorhersage und hatte die Befürchtung, dass wir gar nicht zum Laufen kommen. Für Montag war ein richtiges Schietwetter angesagt. Dauerregen den ganzen Tag. Warm und windig sollte es werden. Wir verabredeten, dass wir am Montagmorgen aus dem Fenster schauen und dann noch einmal telefonieren. Das tat ich dann auch. Es regnete. Ich rief Natz an und der meinte, lass uns zum Mario kommen und dann schauen wir mal. Wenn es nichts mit dem Laufen wird gehen wir bei unserem Lieblingsbecker einen Pott Kaffee trinken und quatschen im Sitzen. Die anderen beiden waren auch dafür und so war 10 Uhr Treff bei Mario. Es hatte aufgehört zu regnen und wir entschlossen uns die Dreikönigstagrunde zu laufen. Wir schlugen unsere Jeans einmal um, da es wohl auf einigen Wegen recht matschig würde. Das sahen wir dann auch schnell als wir den gepflasterten Weg, der uns zum Kanal führte, verließen. Es ging rechts zur neuen Fahrt in Richtung Olfen. Wir gingen wieder über den Nethövelberg. Dort war es sehr matschieg, weil dort ein Trecker gefahren war und tiefe Rillen mit Matsche hinterlassen hatte.

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Sechs düstere Bilder die ich am Nethövelberg geschossen hatte. Das Dattelner Meer unter schwarzen Wolken. Friedel der vor mir den Nethövelberg hochstapft. Oben das kleine Waldstück war schnell erreicht und wir gingen wieder bergab zum Kanalleinpfad. Dort erwartete uns dann noch einmal eine Matschwüste die wir überqueren mussten. Dann war es aber wieder recht gut zu laufen. Es lagen 1,4 km weg vor uns bis zur Lippe. Diese wir dort ja vom Kanal überquert. Das Ereignis das am 11.10.2005 in dem Bereich geschah ist uns allen noch im Gedächtnis. Kanalbruch bei Arbeiten dort. Es ist immer noch eine Baustelle. Seit 8 Jahren wird dort mal mehr mal weniger gebaut. Die Baustelle wollten wir uns später ansehen.

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Die Bilder oben zeigen meine Großen auf dem Leinpfad. Dann ein einsames Schiff. Unten rechts einen Kran an der genannten Baustelle. Im vierten Bild sieht man einen Lastwagen der wohl Material anliefert. Also es wird wieder fleißig gearbeitet. Wir erreichten die Lippe. Der Himmel war heller geworden. Es hatte noch nicht geregnet und jetzt sah es auch nicht nach Regen aus. Wie immer wenn wir hier die Lippe überqueren schauen wir auf sie herunter. Aus etwa 10 Meter Höhe schaut man auf die Lippe und die Mündung des Schwarzbaches in diese. Im April 2013 habe ich so ein Bild bei Panoramio eingestellt. Diese Bilder kann man in Google Earth ansehen. Mein Bild ist bisher dort 526- mal angeklickt worden. Ich denke, dass viele Menschen sich für Flusslandschaften interessieren und sich solche Bilder ansehen.

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Oben rechts im Bild hatten wir einen Kormoran aufgescheucht der auf dem Kran saß. Auf den nächsten beiden Bildern sieht man die Schwarzbachmündung in die Lippe. Im vierten Bild sieht man einen Kran, der auf der anderen Kanalseite über den Kanal lugt. Die beiden letzten Bilder zeigen meine Kumpels hinter der Brücke. Friedel erzählt uns gerade etwas. Dann ging es weiter Richtung Olfen. Unser Ziel war die Brücke die den Landweg zwischen Olfen und Vinnum über den Kanal trägt. Die lag einen Kilometer vor uns und bot uns die Möglichkeit auf die andere Kanalseite zu wechseln. Das wollten wir auch tun. Wir wollten dann auf der anderen Kanalseite zurückgehen und schauen ob wir an die Baustelle kommen. Ob das so ging wussten wir nicht. Also Abenteuer, wie Friedel immer so schön sagt. Wenn wir Pech gehabt hätten und kein begehbarer Weg da gewesen wäre, so hatten wir den km bis zur Brücke wieder zurück gemusst. Wir erreichten die Brücke. Dort gibt es eine Treppe die nach oben führt. Die quälten wir uns hoch. Dann überquerten wir die Brücke und stiegen auf der anderen Seite die Treppe wieder herunter.

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Oben links, Bernhard auf dem Weg zur Brücke. Die nächsten zwei Bilder sind von der Brücke aus fotografiert. Unten links das neue Kraftwerk Datteln. Rechts unten das Bild hatte ich vorher noch von der Vinnumer Kanalseite aus gemacht. In der Mitte sieht man einen Vierbeiner. Ist das ein Wolf? Der erste der in unsere Gegend eingewandert ist? Was wäre wenn uns so ein Tier mal plötzlich bei unseren Wanderungen gegenüber steht. Wahrscheinlich wäre es genau so erschrocken wie wir! Natürlich war es kein Wolf, sondern ein Schäferhund. Wir gingen dann nach rechts auf die Baustelle zu.

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Nach einigen Metern sahen wir den Eingang eines Baues. Was für ein Tier hatte sich hier einen Weg in den Untergrund gegraben? War es vielleicht doch eine Wolfshöhle, oder eine Marderburg oder ein dickes Kaninchen? Willi meinte, wer steckt da einmal seinen Kopf rein. Witzbold! Wir werden es nicht erfahren. Es ging weiter. Rechts oben sieht man meine Großen kurz vor dem Baustellenzaun Konnten wir den überwinden oder uns durchquetschen? Wir konnten, wie das Bild unten rechts zeigt. Friedel im Gehölz und im Kampf mit den Schlingpflanzen. Der private Angelteich, der hier ist, liegt vor ihm links.

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Da jetzt im Winter wenig Blattwerk den Blick versperrt, konnten wir viel mehr von diesem Platz sehen. Dieses trübe Wetter, die schlechten Lichtverhältnisse und die Einsamkeit dieses Platzes aktivierten wieder meine mystischen Gedanken. In der Dunkelheit möchte ich mich da nicht rumtreiben. Bestimmt steigen aus dem Tümpel irgendwelche Kreaturen die mit den Bäumen um den Lebensraum kämpfen. Die Wesen sind Baumwurzelfresser, die immer wieder versuchen die Wurzeln der Bäume auszugraben und zu fressen. Die Bäume wehren sich mit den freigelegten Wurzeln, die sie wie Peitschen gegen die Wesen einsetzen. So tobt seit Jahrhunderten der Kampf und wir Menschen wissen es nicht, weil wir auf die Zeichen nicht achten und falsch deuten. Die Bilder sagen mir alles. Dieser tote Tümpel mit dem ummauerten Loch zur Hölle, auf das Natz schaut. Der Ausstieg für die Wesen. Diese freigelegten Peitschenwurzeln der Bäume am Tümpel die sich für den nächtlichen Kampf ausruhen. Was in den Zufluss passiert ist mir noch nicht klar. Über allem wacht ein Priester im roten Gewand. Ach Gott, das ist ja unser Natz, der schon auf uns wartete. Meine Tagträume waren wie weggeblasen. Wir verließen das Gelände und kamen auf den Weg der uns zur Baustelle an der Lippe bringen sollte. Ein schwarzer matschiger Weg, der uns bis zu einem offenen Baugittertor brachte. Auf einem Schild stand „Baustelle betreten verboten. Das hielt uns nicht ab hier auf zu geben. Wir gingen weiter und machten uns ein Bild vom Fortschritt der Baustelle hier in Sülsen.

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Oben die Bilder von der Baustelle. Links ein Wiederlager das nicht ganz weggerissen wurde, sondern mit neuem Beton aufgebaut wurde. Die nächsten drei Bilder zeigen einen Gesamteindruck von der Baustelle. Die mittleren Betonstützen sind wohl auch schon fertig. Auf dem unteren Bild, neben dem roten Baufahrzeug rechts, sieht man eingerammte Spundbohlen die wir nicht zu deuten wussten. Also warteten wir bis zwei Männer auf uns zukamen. Wir zwängten ihnen ein Gespräch auf. Der eine, er sah aus wie der Baustellenleiter, rannste uns zunächst auf sächsisch an, was wir wohl hier machten. Wir wollten nur mal schauen! Ja und da ignorieren sie einfach die Verbotsschilder? Willi hatte dann einen Einfall, in dem er sagte genau an der Stelle wo er jetzt stehe sei er geboren worden. Das war natürlich gelogen. Aber bekam die Antwort des Sachsen prompt. Wollen sie hier auch sterben. Damit war die Spannung erst mal raus. Wir fragten den Mann nun was uns interessierte und siehe da er wurde zahm. Die Spundbohlen bildeten einen Abflusskanal, durch den man einmal das Wasser aus dem  Kanaltrog ablaufen lassen kann. In die Lippe. Das passiert z.B. bei Revisionsarbeiten. Dann erzählte er uns noch das die alten Wiederlager nicht vollständig abgerissen wurden, sondern zum Teil mit einbezogen wurden in den Neubau. Auf unsere Frage wann das alle hier fertig wird sagte er uns, in diesem Jahr. Das wäre dann 9 Jahre nach dem Dammbruch der 2005 die Schifffahrt in ganz Europa behinderte. Wer das noch einmal nachlesen möchte sollte auf der Webseite www.czierpka.de nachlesen und die Bilder anschauen. Wir bedankten uns beim Sachsen und machten uns vom Acker. Wir verließen die Baustelle so wie wir gekommen waren. Wir bewegten uns nun durch Sülsen in Richtung Alte Fahrt. Wir erreichten die Landfleischerei Volle und gingen noch ein Stück weiter. Wir konnten den Damm der Alten Fahrt schon sehen. Eine Wiese versperrte uns den direkten Weg dort hin. In unserer Erinnerung war da auch noch ein Bachlauf zwischen Wiese und Alter Fahrt. Ein junger Mann, der gerade seinen Christbaum entsorgte, konnte uns aber sagen, dass es keinen Bach gebe. Also latschten wir über die Wiese und sparten und so 999 Meter. Das habe ich in Google nachgemessen.

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Oben links die Wiese die wir überqueren mussten. Im Hintergrund die Landmetzgerei. Oben rechts die Lippebrücke an der Alten fahrt und links im Bild ein zerfallender Hof, den wir später von der Brücke aus besser sehen konnten. In der Mitte links ein Fischskelett das auf unserem Weg lag. Wer das genüsslich verspeist hat. Ein Greif oder ein Vierbeiner? Mitte rechts haben wir den Damm erreicht. Unten links sieht man Friedel, der dann doch noch den Bachlauf gefunden hatte. Der war verrohrt und unterirdisch. Unten rechts Natz und Willi erwarten uns auf dem Leinpfad. Nach 250 Meter hatten wir dann die Lippebrücke erreicht und dort machte ich noch ein paar Fotos.

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Hier die Bilder die ich von der Brücke aus gemacht habe. Unten links sieht man wie erwähnt den zerfallenden Hof. In Google Earth gibt es ein Bild vonBy Knebelbrett mit dem Titel Haus und Hof vom 14.03.2009. Da scheint alles noch gut zu sein. Ob der Hof da noch bewohnt war kann ich nicht sagen. Das Baujahr der Brücke ist auf einem Brückenpfeiler verewigt. 1992- 1894. Also in diesem Jahr steht das Bauwerk 120 Jahre. Wir verließen die Brücke und gingen Richtung Klaukenhof. Das waren noch 1,15 km. Dort wollten wir die vorhandene Treppe heruntersteigen und dann Richtung Neue Fahrt laufen. Das taten wir dann auch. Auf dem Pelkumer Weg unterquerten wir die Neue Fahrt und machten uns an den Aufstieg zum Leinpfad hoch. Als wir oben waren hatten wir noch einmal einen Km Weg bis zum Tennisplatz vor uns.

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Hier oben die beiden letzten Bilder unserer Tour. Wir wollten natürlich noch ins Clubhaus einkehren und etwas trinken. Das taten wir dann auch. Wir waren 2,5 Stunden ohne große Pause gelaufen und hatten es uns verdient. Wir quatschten noch über Gewicht und Abnehmen und andere Dinge und verabschiedeten uns dann.

Wir sind am Montag 8,5 km gelaufen. Es hat nicht geregnet, was mir wieder sagt, der Wetterbericht stimmt nicht immer.

Männer unsere Frage was heißt E.ON kann ich auch heute nicht beantworten. Im Netz ist nichts Eindeutiges zu finden. Es war mal wieder schön mit euch. Nächsten Montag muss ich absagen wie ich euch ja schon geschrieben habe

Opaju

 

 

 

 

 

 

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